Vanessa Enriquez

Galerie Gilla Lörcher | Contemporary Art freut sich, die erste Einzelausstellung der mexikanischen Künstlerin Vanessa Enriquez in der Galerie zu präsentieren. Die Künstlerin zeigt eine eigens für den Galerieraum entwickelte große Raumzeichnung sowie weitere abgeleitete Arbeiten, die ihre Auseinandersetzung mit VHS-Magnetbändern als Zeichenwerkzeug veranschaulichen.
Enriquez verwendet VHS-Band, um dreidimensional zu „zeichnen“, und verlängert Magnetbandlinien in einer Reihe sich wiederholender Sequenzen, um geometrische Volumen zu schaffen, die manchmal zu Interferenzmustern führen. Ihre transdisziplinäre Arbeit schöpft sowohl aus spirituellen Praktiken als auch aus den modernen Wissenschaften, mit Hilfe derer sie verborgene Rhythmen und Mustern in der Natur untersucht.
Für ihre aktuelle Ausstellung konzentriert sich die Künstlerin auf die archetypische Symbolik der Vesica Piscis als mythologischen Rahmen, um die Beziehung zwischen dem „Ich“ und dem „Anderen“ durch eine Reihe von Arbeiten zu erforschen, die diese Dichotomie durch den Einsatz von Wiederholungen zu überwinden ersuchen. Ritual und poetisches Prinzip. Die Arbeit zielt darauf ab, körperliche, intellektuelle und gefühlsmäßige Bewusstseinsweisen zusammenzubringen.
Die immersive Raumzeichnung „M/OTHER“ zeigt ein Diagramm der Überlappung zweier identischer Kreise, die aus einer Fläche vertikaler Linien hervorgehen. Die mandel- oder gebärmutterartige Form fungiert als Symbol des göttlich Weiblichen und das Interferenzmuster fordert unsere Wahrnehmung heraus. Die Videoarbeit „Vesica piscis“ fängt einen Moment der Stille in der Natur ein, in der der Sohn der Künstlerin inmitten eines Waldes steht und intuitiv vokalisiert. Besondere Lichtverhältnisse lassen genau in dieser Form einen Lens Flare erscheinen, der dem Video eine jenseitige Qualität verleiht. Die Zeichnungsserie „Bis ich verschwinde“ recycelt VHS-Kassetten früherer ephemerer Raumzeichnungen. Durch eine rigorose Praxis des Aufklebens und Entfernens der VHS-Kassette durch das, was die Künstlerin „Mikrogesten“ nennt, wird das magnetische Pulver übertragen und enthüllt ein Universum von Formen, die an die Strukturen der Natur erinnern. „Intermittent Lights“ verwendet teilweise gebrauchte VHS-Bänder, um Strukturen aus Schleifen wachsen zu lassen, die direkt an der Wand der Galerie haften. Wenn das Licht durch das Fenster eintritt, aktiviert es das Werk, indem es Reflexionen und Schatten erzeugt.
M/OTHER ist eine Einladung, die kosmische Dimension im Alltag zu erfahren.
Vanessa Enríquez (geboren 1973 in Mexico City, Mexico) lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat im Jahr 2000 einen Master in Fine Arts in Graphic Design an der Yale University (USA) erworben. Ihre Videos, Performances und Installationen wurden in Berlin, New York, Mexico City, Hong Kong and Großbritannien ausgestellt. Derzeit sie ihre Arbeit auf der XIX Biennale Tamayo, Museum Tamayo, Mexico.
Aktuelle und kommende Messen und Ausstellungen
15.– 18. September 2022 | POSITIONS Berlin art fair | Stand der Galerie Gilla Lörcher: C 13 Hangar 6 | Flughafen Tempelhof
16. September – 26. Oktober 2022 | Vanessa Enriquez (MEX)
November – Dezember 2022 | Gonzalo Reyes Araos (ARG)
www.galeriegillaloercher.de