Vivian Greven, Ham III, 2020, Öl und Acryl auf Leinwand, 60x48cm, Courtesy Vivian Greven und Privatsammlung Zürich, Schweiz, Foto: Ivo Faber
Vivian Grevens Arbeiten nehmen antikisierende Skulpturen des Klassizismus, Barock und der Renaissance zum Ausgangspunkt. Die idealtypischen Körperbilder überführt die Künstlerin in eine aktuelle digitale Ästhetik. Ihre Einzelausstellung im HDKV vereint neuste, noch nie gezeigten Arbeiten mit Werken aus 20/21. Die Ausstellung umkreist die Frage nach der Stigmatisierung, Markierung und Objektivierung des Körpers. Die ideale Formung und Glätte ihrer Vorbilder wird durch feine, starkfarbige, fast fluoreszierende Farbgradierungen aufgenommen und für das 21. Jahrhundert aktualisiert. Entrückung und Berührung, eine merkwürdige Verquickung von Distanz und Nähe, (erotischer) Anziehung und Aversion prägen das Bildgeschehen.
Vivian Greven (*1985 in Bonn, lebt in Düsseldorf) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und schloss 2015 als Meisterschülerin ab. Zurzeit ist sie Professorin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Sie erhielt den STRABAG Artaward International 2016 und das Marianne-Defet-Malerei-Stipendium 2020. Ihre Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.