Elf Sekunden verbringt ein Museumsbesucher durchschnittlich vor einem Werk. Sebastian Frenzel spricht auf Detektor.fm über die Slow-Art-Bewegung, die auf einen achtsameren Umgang mit Kunst setzt
Elf Sekunden verbringt ein Museumsbesucher durchschnittlich vor einem Kunstwerk, das ergab eine Studie der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen vor sechs Jahren. Heute geht man sogar von nur noch vier bis fünf Sekunden aus, bis das Publikum abschweift und – sind Sie noch dran? – sich dem nächsten Bild, dem Partner oder lieber noch dem Handy zuwendet.
Die Tate Modern will sich mit dem grassierenden Aufmerksamkeitsdefizit nicht länger abgeben – und hat anlässlich einer Ausstellung des französischen Malers Pierre Bonnard ein neues Konzept vorgestellt: "slow looking". "Bonnards Gemälde honorieren eine genaue und ausgiebige Betrachtung", erklärt Tate-Kurator Matthew Gale. "Natürlich kann man niemanden zur Entschleunigung zwingen, aber man kann dazu ermutigen."
Eine großzügige Hängung und Kleingruppenführungen, in denen das Publikum eine ganze Stunde mit nur zwei bis drei Bildern verbringt, sollen beim "slow looking" helfen. Sebastian Frenzel von Monopol hat mit Detektor.fm über den Trend gesprochen: