Kassel

Spendenaufruf für Verbleib von Documenta-Krippe

Ein besonderes Kunstwerk der Documenta - eine Krippe für Eltern und Kleinkinder - soll mithilfe von Spenden in Kassel bleiben

Die Künstlerin Graziela Kunsch hatte die Krippe im Erdgeschoss des Fridericianums während der Documenta Fifteen eingerichtet. Sie war von 10 bis 17 Uhr geöffnet und für Babys und Kleinkinder bis drei Jahre und ihre Betreuerinnen und Betreuer kostenlos.

Nun riefen die Stadt Kassel, die Documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie die Künstlerin Kunsch dazu auf, für den Ankauf des Werks "Eltern und Kleinkinder Krippe / Public Daycare" zu spenden. Die Krippe werde dann wie während der Documenta nutzbar sein. Für den Betrieb sei eine Elterninitiative verantwortlich, die sich zu diesem Zweck in Gründung eines Trägervereins befinde. Die Stadt werde darüber hinaus eine Anschubfinanzierung des Betriebs von 15 000 Euro jährlich zur Verfügung stellen.

Inspiriert ist das Projekt vom pädagogischen Ansatz der im 20. Jahrhundert tätigen ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler, der die Eigeninitiative von Kleinkindern betont. Begleitet wurde das Angebot von einer Fotoausstellung, Videoarbeit und der Bibliothek des Spiels.

Ziel des Spendenaufrufs sei es, das Kunstwerk für den Preis von 178 500 Euro zu erwerben, teilte die Stadt Kassel mit. Bis auf Weiteres stünden in der Kasseler Markthalle geeignete Flächen und Infrastruktur zur Verfügung, um die Neueröffnung der Einrichtung zeitnah zu ermöglichen. Sollte das Spendenziel binnen der drei Monate laufenden Kampagne nicht erreicht werden und die Künstlerin der erreichten Summe als Kaufpreis nicht zustimmen, erhielten die Spenderinnen und Spender ihr Geld zurück, hieß es.