Nach dem Mauerfall am 9. November 1989

Wo die Spuren der Teilung noch zu sehen sind

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Doch an einigen Orten sind historische Reste des Betonwalls noch zu sehen


Bernauer Straße

Die Bernauer Straße gilt als wichtiges Symbol der Teilung Berlins. Die Mauer verlief genau an der östlichen Häuserfront der Straße. Eine etwa 220 Meter lange Betonreihe erinnert daran, dass in dieser Straße nach dem Mauerbau zahlreiche Menschen aus Häuserfenstern in den Westen sprangen und einige dabei starben.

Gedenkstätte Berliner Mauer Bernauer Straße
Foto: dpa

Gedenkstätte Berliner Mauer Bernauer Straße


Gropius Bau

Der Gropius Bau - eines von Berlins wichtigsten Ausstellungsgebäuden - lag nach dem Mauerbau zwar im Westen, der Eingang zu den Ausstellungsräumen musste aber trotzdem zwangsweise verlegt werden. Warum? Die Grenze verlief direkt vor dem Gebäude, so dass der Bürgersteig vor der Mauer lag, aber dennoch zum Ostteil der Stadt gehörte. In unmittelbarer Nähe sind auf rund 200 Metern Länge zahlreiche hellgraue Betonklötze erhalten.

Das Foto wurde durch einen kleinen Schlitz in der Mauer in Höhe des Gropius-Baus aufgenommen. Im Hintergrund sind das Brandenburger Tor und die Charite zu sehen
Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Das Foto wurde durch einen kleinen Schlitz in der Mauer in Höhe des Gropius-Baus aufgenommen. Im Hintergrund sind das Brandenburger Tor und die Charite zu sehen


Günter-Litfin-Gedenkstätte

Günter Litfin wurde am 24. August 1961 von Angehörigen der Transportpolizei erschossen, als er versuchte, nach West-Berlin zu fliehen. Ihm zu Ehren errichtete sein Bruder Jürgen im Jahr 2003 die Günter-Litfin-Gedenkstätte. In einem ehemaligen Wachturm erfahren Besucher in einer Dauerausstellung mehr über die damalige Todesgrenze und das geteilte Berlin.

Günter-Litfin-Gedenkstätte
Foto: Stiftung Berliner Mauer

Günter-Litfin-Gedenkstätte


East Side Gallery

Im Ostteil der Stadt finden Besucher das wohl bekannteste Mauerstück - die 1,3 Kilometer lange East Side Gallery. 1990 bemalten Künstler aus aller Welt dieses längste erhaltene Stück Mauer mit riesigen Wandbildern. Eines der bekanntesten Motiven ist sicherlich Dmitri Wrubels "Bruderkuss" zwischen Erich Honecker und Leonid Breschnew. Weil die Farbe bei vielen Gemälden verblasste, wurde die East Side Gallery 2009 monatelang aufwendig restauriert. Dafür kamen viele der Künstler wieder nach Berlin, die ursprünglich ihre Bilder an die Mauer gemalt hatten.

 Die East Side Gallery im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Die East Side Gallery im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg


Weitere Ort des Gedenkens:

Auch an der Bornholmer Brücke oder vor dem Umweltministerium nahe des Potsdamer Platzes sind noch Mauerreste zu sehen. Am Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestages hat der Aktionskünstler Ben Wagin mehrere Bäume auf einem Stück des Grenzstreifens gepflanzt. Auch dort - am Parlament der Bäume - gibt es noch originale Reste des Betonwalls.

Blick auf das Parlament der Bäume
Foto: Stiftung Berliner Mauer

Blick auf das Parlament der Bäume