Dresden

Staatliche Kunstsammlungen haben Jubiläen im Blick

Foto: dpa
Foto: dpa
Eingang zum Dresdner Albertinum

Museen sind ein wesentlicher Hort der kulturellen Bildung. In Dresden will man diese fortan stärker mit politischer Bildung verzahnen. Die Staatlichen Kunstsammlungen wollen dafür einen Raum bieten

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) möchten mehr als bisher eine Plattform für gesellschaftlichen Diskurs sein. Das Jahr 2019 sei mit seinen vielen Wahlen in Sachsen "politisch aufgeladen", sagte Generaldirektorin Marion Ackermann am Donnerstag in Dresden. Dem müssten sich auch die SKD stellen. So sollen junge Menschen im Projekt "Die Erfindung der Zukunft" zu ihren Visionen, Sorgen und Wünschen befragt werden. Die Ergebnisse dienen dann als Rohmaterial für eine Ausstellung mit Werken der Sammlungen.

2019 haben die SKD viele Jubiläen im Blick. So wird das Münzkabinett als älteste Sammlung des Museumsverbundes 500 Jahre alt. Von April an gibt es dazu eine Sonderausstellung im Residenzschloss. Im 350. Todesjahr von Rembrandt widmet sich das Kupferstich-Kabinett von Mitte Juni an dem großen holländischen Meister als Zeichner und Druckgrafiker. Die Ausstellung "Zukunftsräume. Kandinsky, Mondrian, Lissitzky und die abstrakt-konstruktive Avantgarde in Dresden 1919 bis 1932" ist in das Jubiläum 100 Jahre Bauhaus eingebunden.

Der Künstler A.R. Penck (1939-2017) erhält 2019 in seiner Geburtsstadt Dresden eine Retrospektive. Von Gerhard Richter - einem anderen Dresdner - sind Skizzen und Entwürfe aus seinem grafischen Schaffen zu sehen. Das Kunstgewerbemuseum widmet sich dem DDR-Design.

Ab dem 7. Dezember haben die SKD dann nach mehrjähriger Sanierung eines ihrer Glanzlichter zurück: die Gemäldegalerie Alter Meister. Die Dauerausstellung wird dafür neu konzipiert und soll stärker Skulpturen einbeziehen - so wie es früher schon einmal war.

Nachdem die SKD 2017 erstmals menschliche Gebeine aus ihrem ethnografischen Bestand an Ureinwohner von Hawaii zurückgaben, sollen 2019 weitere Rückführungen nach Namibia und Australien folgen. Das betrifft Schädel, Skelette und Haarproben. Man entspreche auch dem Wunsch der indigenen Völker, keine Untersuchungen mehr an den menschlichen Überresten vorzunehmen, hieß es.

Die SKD zählen mit 15 Museen zu den wichtigsten Museumsverbünden weltweit. Für dieses Jahr erwarten sie eine ähnliche Besucherresonanz wie 2017, als rund 2,1 Millionen Menschen kamen.