Restitution

Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt fünf NS-belastete Werke zurück

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt fünf Arbeiten aus ihren Sammlungen an die Erben des von den Nazis verfolgten Kunsthändlers Heinrich Ueberall (1869-1939) zurück

Die Werke gehörten zu mehr als 4000 Kunstwerken, die der preußische Staat 1935 von der Dresdner Bank ankaufte und anschließend an die Staatlichen Museen weitergab.

Aus der Gemäldegalerie stammen "Sarah führt Abraham Hagar zu" von Matteus Stom (1600–nach 1641), "Herrenbildnis" von Bartholomeus van der Helst (1613-1670, Kopie) und "Stillleben" von Frans Ykens (1601-1693). Zwei Bronzen aus der Alten Nationalgalerie stammen von unbekannten Künstlern und bilden jeweils verkleinert Allegrains "Venus nach dem Bade" (1845/1864) und Canovas "Venus" (1845/64) nach.

Die Stiftung lässt seit 2018 die Herkunft ihrer Werke aus dem Konvolut erforschen. Der Bank hatten die Kunstwerke als Sicherheit bei Krediten gedient. "Im Falle von Heinrich Ueberall deutete nichts darauf hin, dass andere Umstände als seine Verfolgung durch das NS-Regime dazu führten, dass die Bank die Kreditsicherheiten verwertete", hieß es in einer Mitteilung.

"Ich bin froh, dass wir mit der Restitution der Werke an die Erben von Heinrich Ueberall einen kleinen Schritt zur Wiedergutmachung des geschehenen Unrechts leisten konnten", sagte Stiftungspräsident Hermann Parzinger.