New York

Suchbild mit Bibliothek

Sie ist ein bescheidener Anti-Wolkenkratzer, versetzt Architekturkritiker aber in Verzückung: die neue Bibliothek im New Yorker Stadtteil Long Island City

Das weiße Häuschen mit den organisch geschwungenen Fenstern kann es nicht mit den Hochhäusern New Yorks aufnehmen. Fast schüchtern duckt es sich zwischen die in den Himmel ragenden Türme des Stadtteils Long Island. Nach rund zehn Jahren Bauzeit und mehr als 40 Millionen Dollar (etwa 37 Millionen Euro) Kosten hat New York ein neues Architektur-Highlight abseits der bekannten Skyline. "Warum kann New York nicht mehr solche Diamanten bauen?", schrieb "New York Times"-Architekturkritiker Michael Kimmelman über die gerade eröffnete Bibliothek am Ufer des East River. Das Gebäude von Architekt Steven Holl gehöre zu den "schönsten und erhebendsten öffentlichen Gebäuden, die New York in diesem Jahrhundert bislang gebaut hat".

Das Gebäude sei zu teuer gewesen, schrieb das "New York Magazin" - "und es war es wert". Die relativ kleine Bücherei ist von außen weiß und rechteckig mit auffällig geformten großen Fenstern. Von innen haben Besucher einen Panorama-Blick über die Skyline von Manhattan. Das Haus soll nicht nur ein Ort des Lesens, sondern vielmehr ein Gemeinschaftszentrum mit verschiedensten Angeboten sein, in dem man sich gern aufhält. Auch in Europa, besonders in Skandinavien, wird inzwischen das Konzept verfolgt, dass Bibliotheken Orte des öffentlichen Lebens sein sollen. Und kein totenstiller Bücherspeicher, in dem alles verboten ist, was Spaß macht.