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Katalog in 3D

Foto: Telekom
Foto: Telekom
Auf dem Art-Cologne-Stand der Telekom

Virtuelle Realität hat nicht nur als künstlerisches Medium, sondern auch als Mittel der Kunstdokumentation ein unfassbares Potential. Was jetzt schon möglich ist, zeigt die Telekom mit einer virtuellen Museumstour auf der Art Cologne

Es ist Nacht, kein Mensch zu sehen, nur aus der Ferne der Lärm von Autos. Vor uns steht dramatisch beleuchtet ein kastenförmiger Bau. Das sei das Museum für Gegenwartskunst in Zagreb, sagt eine Stimme aus dem Nirgendwo – und lädt zu einem Besuch: "Gehen wir hinein!"

Virtuelle Realität (VR) ist längst in der Kunst angekommen: In Ausstellungen sind Besucher, die mit klobiger Datenbrille und Kopfhörer in ein von außen unsichtbares Kunstwerk hinabtauchen, kein ungewohnter Anblick mehr. Künstler lieben dieses jüngste und bislang radikalste Medium der Immersion, mit dem sie die Wahrnehmung des Betrachters in eine von ihnen geschaffene Umgebung ziehen können, wie es kein künstlerisches Medium zuvor vermochte. Als Instrument zur Dokumentierung von Kunst und Ausstellungen hingegen kam VR bislang eher selten zum Einsatz. Welche Möglichkeiten dieser Bereich bietet, kann man zurzeit auf der Kölner Kunstmesse Art Cologne sehen, wo die Telekom zu einem virtuellen Rundgang durch das Zagreber Museum einlädt.

Das Bonner Unternehmen präsentierte bis Mitte März in der kroatischen Hauptstadt unter dem Titel "I Am The Mouth" einen Teil ihrer 200 Werke umfassenden Art Collection Telekom. In einem zwölfminütigen Film ist diese Schau bis Sonntagabend am Kölner Messestand in einer atemberaubenden VR-Tour noch einmal zu erleben. Über die kostenlose Telekom Android- und iOS-App "Magenta VR" ist die Ausstellung für Kunstinteressierte in aller Welt zugänglich. So kann jeder einen Ausschnitt der Art Collection Telekom über sein Smartphone mit und ohne Cardboard, über die 360-Grad-Funktion oder über VR-Brillen wie Samsung Gear VR oder Zeiss VR ONE kennenlernen.

Der Besucher schwebt durch die Räume und bekommt über Kopfhörer Informationen zur Ausstellung, zur Sammlung und zu einzelnen Kunstwerken. Ausstellungsstücke werden in Nahaufnahmen hervorgehoben, fliegen förmlich von der Wand dem Betrachter entgegen. Durch Drehen des Kopfes kann man nach oben und unten, rechts und links schauen – der 3D-Raumeindruck ist perfekt. Eine Ausstellung ist eben nicht allein die Summe ihrer Exponate, sondern auch deren Anordnung und Verhältnis im Raum. Das konnten Installationsfotos bislang nur ausschnittsweise vermitteln – VR-Technik hat hier großes Potential.

"VR ist ein Markt in Entstehung", sagt Stephan Heininger, Leiter Virtual Reality bei der Telekom Deutschland. Seine Abteilung experimentiert in der Magenta Virtual Reality App schon seit einiger Zeit damit, wie sich Inhalte aus Sport, Reisen und Unterhaltung immer realer darstellen lassen. Heininger gerät ins Schwärmen: Wer seinen Urlaub plane, könne sich bald mit VR mögliche Hotelzimmer ganz genau ansehen. Oder der Bereich des Lernens! "Stellen Sie sich vor, dass sie mit VR in ein Café gehen und auf Französisch einen Kaffee bestellen müssen!" Je mehr Sinne angesprochen werden, desto besser lerne man.

"Irgendwann mündet das in Augmented Reality", vermutet Heininger. In der "erweiterten Realität" sitzt man dann nicht mehr wie in der VR-Museumstour auf einem Hocker, während das virtuelle Ich durch die Ausstellung schwebt, sondern der Benutzer wird sich tatsächlich in einen Raum bewegen und dabei in der virtuellen Realität mehr Entscheidungen treffen können.

In den Museen, deren zentrale Aufgaben im Vermitteln und Bewahren liegt, müssen solche Prognosen verheißungsvoll klingen, ebenso für Künstler und Kuratoren, deren mühevoll vorbereitete Arbeit nach einigen Wochen wieder abgebaut wird. Auch das Kunstpublikum kann Ausstellungen in aller Welt vielleicht bald nicht nur in Katalogen, sondern auch in 3D-Repräsentationen sehen.

In Zagreb sind wir nun im Obergeschoss angekommen. Wir treten näher an eine Wandarbeit der Künstlerin Nevin Aladag: zerbeulte Bleche. Im VR-Video tauchen Clips zum Making-of dieses Kunstwerks auf: Die Dokumentation in der Dokumentation zeigt Frauen, die auf diesen Blechen tanzen, ihre Stilettoabsätze hinterlassen die Markierungen auf der hier ausgestellten Metallplatte. Das Video ist in der Ausstellung gar nicht zu sehen, den Hintergrund bekommt man aber in der App mitgeliefert.

Was fehlt, ist der Austausch mit anderen Besucher. Noch wandelt man geisterhaft durch leere Räume, man kann sich keine Notizen machen, aber wird auch nicht durch den Blick auf sein Handy abgelenkt. Konzentration und sogar ein wenig Andacht sind möglich mit Technologie, ja, werden sogar gefördert. Die VR-Erlebnisse sind statisch, beim zweiten Besuch des Zagreber Museums sieht alles gleich aus, während im echten Leben eine Ausstellung an einem Regentag anders wirken kann, als an einem Sonnentag. Was wäre also eine gültige VR-Darstellung einer Ausstellung? Über solche Fragen muss jetzt diskutiert werden.

Im Moment überwiegt – verständlicherweise – das Staunen über die Möglichkeiten und Zukunftsversprechen dieser Technik.