Thomas Schütte in Bregenz

Rauchzeichen

In Bregenz steht ein qualmender Drache. Oder ist es ein Hund oder eine Meerjungfrau? Die Skulptur vor dem Kunsthaus bewacht auf jeden Fall ab sofort die Einzelausstellung des Künstlers Thomas Schütte

Thomas Schütte hat sich als Zeichner und Bildhauer einen Namen gemacht und ist in die Riege der großen zeitgenössischen Positionen aufgestiegen. Seine oftmals phantasievoll anmutenden Kreationen, die der in Düsseldorf lebende Künstler zumeist in Bronze und Stahl gießt, sind durch weiche, organische Formen charakterisiert und verschmelzen Fiktion und Realität. In dieses fast märchenhafte Oeuvre reiht sich auch die Arbeit "Drittes Tier" ein, das auf dem Karl-Tizian-Platz vor dem Kunsthaus Bregenz platziert wurde. Aus seinen Nüstern steigt weißer Rauch empor, der ans Feuer speien denken lässt. Ist aber doch nur Wasserdampf, der sich sogleich im Nichts auflöst. Die oxidierte Bronzeplastik erinnert an eine Mischung aus Drache und walfischartiger Meerjungfrau. Das Bregenzer Ausstellungshaus sieht darin einen Hund.

Erwartungsfroh begrüßt das "Dritte Tier" die Besucherinnen und Besuch vor dem Eingang des Kunsthauses, als Höllenhund oder Wärter einen (Kunst-)Schatzes: Thomas Schütte, der an der Kunstakademie Düsseldorf bei Gerhard Richter und Fritz Schwegler studierte, zeigt im Inneren des Kunsthauses auf insgesamt drei Etagen einen Auszug seines langjährigen Schaffens. Neben zahlreichen Bronzeplastiken zählen auch Aquarelle, Keramiken, Holzschnitte und Architekturmodelle zu den ausgestellten Arbeiten und geben einen Einblick in seine vielfältigen Denk- und Arbeitsprozesse.