Antisemitismus-Vorwürfe

Trotz Rückzug der Stadt Aachen: Walid Raad bekommt Kunstpreis

Foto: Max Ronnersjö, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18439869
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Walid Raad 2011 in der Hasselblad-Stiftung in Göteborg

Wegen der angeblichen Nähe des Künstlers Walid Raad zur BDS-Bewegung hat sich die Stadt Aachen aus dem lokalen Kunstpreis zurückgezogen. Der beteiligte Museumsverein will die Ehrung trotzdem verleihen 

Darauf hat sich der Verein der Freunde des Ludwig Forums laut WDR nun festgelegt. Man habe bei eigenen Recherchen keinen Nachweis für eine antisemitische Haltung des libanesisch-amerikanischen Künstlers gefunden, lautet die Begründung. 

Die Stadt Aachen hatte vorher mitgeteilt, dass sie Walid Raad als Sympathisant der anti-israelischen BDS-Bewegung einschätze. Die Gruppierung, die durch Boykott, Investitionsstopp und Sanktionen gegen die Unterdrückung der Palästinenser durch Israel protestieren will, wurde vom nordrhein-westfälischen Landtag als antisemitisch eingestuft. 

Den Preis, der traditionell vom Verein der Freunde des Ludwig Forums, der Stadt Aachen und der Aachener Wirtschaft verliehen wird, soll Raad nun trotz allem im Oktober für sein 15 Jahre dauerndes Projekt "The Atlas Group" bekommen. Darin beschäftigt sich der 1967 geborene Künstler mit der gewaltsamen Geschichte des Libanon. Man suche noch einen geeigneten Raum für die Preisverleihung, teilte der Museums-Förderverein mit. 

Einen Kommentar zum Streit um den Kunstpreis und den Umgang mit der BDS-Bewegung lesen Sie hier