Seit 2014 geschlossen

Trump-Kasino in Atlantic City gesprengt

Das architektonische Erbe Donald Trumps lässt sich leichter tilgen als das politische: In der maroden Spielerstadt Atlantic City wurde nun das ehemalige Trump-Plaza-Kasino gesprengt

Dass Donald Trump nicht wirklich von der politischen Bühne verschwinden will, hat sich nach dem Impeachment-Verfahren im Senat gezeigt, das mit einem Freispruch für ihn endete. Auch ohne ein Twitter-Konto mobilisiert der Ex-US-Präsident nun gegen die republikanischen Senatoren, die für seine nachträgliche Amtsenthebung gestimmt haben.

Etwas leichter lässt sich das architektonische Erbe von Donald Trump tilgen, so wie am gestrigen Mittwoch in Atlantic City, New Jersey, geschehen. In dem einstigen Glitzer-Paradies mit seinen kitschig postmodernen Palastfassaden wurde das marode ehemalige Trump-Plaza-Kasino gesprengt. Das Stahlskelett, von dem bereits vorher die Fassade entfernt worden war, fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen - um im Spielerbild zu bleiben.

Das Gebäude rottete bereits seit Jahren vor sich hin, zuletzt waren Gebäudeteile auf die Straße gestürzt und die Ruine war zur Gefahr geworden. Mitte der 1980er- bis Mite der 90er-Jahre war das Hotelkasino einmal das Herz der Vergnügungsmeile in Atlantic City gewesen, das die Reichen und Berühmten der USA anzog. Damals, als Trumps vergoldete Ästhetik der Unmäßigkeit nicht mehr als ein "guilty pleasure" war. Dort fanden unter anderem ein Boxkampf von Mike Tyson und ein Konzert der Rolling Stones statt. Der Niedergang begann, als Trump 1990 in der Nähe ein neues Kasino eröffnete, das noch größere Taj-Mahal (heute The Hard Rock Hotel & Casino Atlantic City ohne Trump-Beteiligung). Das Plaza verschlang Millionen und verfiel zusehends. 2014 wurde es geschlossen. Nun soll auf dem Gründstück etwas Neues entstehen.

Eigentlich wollte der Bürgermeister die Sprengung für einen guten Zweck versteigern. Der oder die Meistbietende hätte auf den roten Knopf drücken dürfen, um den Sprengstoff im Gebäude zu zünden. Der jetzige Besitzer des Areals, der Investor und Trump-Vertraute Carl Icahn, ließ die Aktion jedoch verbieten. Es hätten sich sicher einige Menschen gefunden, die gern einen Trump-Tower in die Luft gejagt hätten. In seiner Late-Night-Show präsentierte Moderator Jimmy Kimmel eine eigene Theorie, wer das Drücken auf den Knopf gern ersteigert hätte: Ex-Vizepräsident Mike Pence.