Charity-Aktion

Richard Prince verschmilzt Trump-Skandale in geheimnisvollem Frauenporträt

Der US-Künstler Richard Prince hat die Porträts von Frauen, die US-Präsident Donald Trump sexueller Übergriffe bezichtigen, zu einem Porträt verschmolzen. Die Erlöse aus dem Verkauf des Werks sollen politischer Bildung zugute kommen

Richard Prince twitterte das Bild einer Frau, oder genauer: von 19 Frauen. Der Tweet ist eine Vorschau auf sein neues Werk "18 & Stormy". Das Porträt setzt sich zusammen aus 18 Bildern von Frauen, die Donald Trump sexueller Übergriffe bezichtigt haben, außerdem ist ein Bild von Pornodarstellerin Stormy Daniels dabei. Vor der Wahl 2016 hatte Trumps Anwalt Daniels 130.000 US-Dollar gezahlt, damit sie dessen außereheliche Affäre mit ihr geheim hält. Formal ähnelt das Bild Princes Arbeit "Jerry’s Girl" von 2013. Für dieses Kompositporträt überlagerte Prince die 57 Freundinnen, die Jerry Seinfeld im Laufe der gleichnamigen Sitom hatte.

 

Ab dem 30. April ist "18 & Stormy" bei Karma Books in New York als Edition zu erwerben, in Form von Postern oder als einer von zwei Drucken. Die Preise der Edition reichen von 100 bis 130 000 US-Dollar.

Der Erlös kommt Downtown for Democracy zu Gute, einer Initiative, die politische Bildung fördert. Ihre Arbeit wird von Freiwilligen getragen und von Künstlern und Kunstmessen unterstützt. Ein noch größeres Publikum bekommt Downtown for Democracy bei der Kunstmesse Frieze New York. Vom 3. bis 6. Mai wird dort Princes Werk zusammen mit den Beiträgen der anderen Künstler gezeigt. 

Die Initiative wurde zwar schon 2003 von amerikanischen Künstlern gegründet, aber: "Trumps Wahlsieg war ein Weckruf und zeigte, wie zerbrechlich unsere Demokratie ist", sagte Marilyn Minter vom Künstlerkomitee der Organisation. "Prince war einer der wenigen Künstler, die unserem Aufruf gefolgt sind. Er sagte sofort ja."