Indien

Unbekannte beschmieren Bild in Gandhi-Gedenkstätte

Unbekannte haben ein Bild des Freiheitskämpfers Mahatma Gandhi in einer Gedenkstätte in Indien beschmiert

Mit grüner Farbe schrieben sie «Verräter» auf ein Foto des Mannes, der die britischen Kolonialherren als Anführer von Märschen, Massenprotesten und Hungerstreiks ohne Gewalt aus Indien vertrieben hatte. Doch besonders bei einigen extremistischen Hindus ist der Gründervater Indiens unbeliebt, weil er für die Versöhnung von Hindus und Muslimen geworben hatte und sie ihn für die Teilung von Britisch-Indien in Indien und Pakistan verantwortlich machen. Der Schmiervorfall ereignete sich am 150. Jahrestag von Gandhis Geburt am Mittwoch. Die Polizei sucht noch nach den Tätern.

Die Polizei und die Gedenkstätte Bapu Bhawan im Bundesstaat Madhya Pradesh wiesen allerdings Berichte eines Lokalpolitikers sowie einiger indischer und internationaler Medien zurück, wonach aus der Gedenkstätte auch Asche des Freiheitskämpfers gestohlen worden sei. Ein Mitarbeiter, der demnach schon 40 Jahre bei der Gedenkstätte arbeitet, sagte, dass Asche von Gandhi lediglich in den 1960ern kurze Zeit dort war.

Gandhi wurde 1948 von einem Hindu-Extremisten erschossen. Seine Asche wurde in mehreren Urnen in verschiedene Teile Indiens gebracht und dann nach hinduistischem Brauch vor allem in Flüsse gestreut.