Bilder vom Anfang der Pandemie

Und wo warst du während des Lockdowns?

Die Erlebnisse im Lockdowns werden uns noch lange beschäftigen. Eine Fotosammlung der National Portrait Gallery und Erlend Oyes neues Musikvideo zeigen, wie Menschen die Quarantäne verbrachten - und welche Rolle Kreativität dabei spielte

Die Queen ist begeistert: Sie sei "inspiriert gewesen, wie die Fotos die Widerstandsfähigkeit der Briten in einer so herausfordernden Zeit" zeigten, schrieb die Monarchin am Montag zur Eröffnung einer Foto-Ausstellung mit Bildern aus Großbritannien in Corona-Zeiten. Die Foto-Sammlung "Hold Still" ist seitdem online auf der Website der National Portrait Gallery zu sehen.

Ins Leben gerufen hatte das Projekt Herzogin Kate, die Anfang Mai gemeinsam mit dem Museum die Briten dazu aufgerufen hatte, ihre Aufnahmen aus den Zeiten der Pandemie einzuschicken. Innerhalb von sechs Wochen kamen rund 31 000 Fotos zusammen. Prinz Williams Frau ist selbst Hobby-Fotografin. Sie sagte, sie sei überwältigt davon gewesen, welche emotionalen Geschichten die Bilder erzählten. Gemeinsam mit einer Jury wählte sie 100 der eingesandten Fotos aus. Vorerst ist diese Auswahl nur online zu sehen - allerdings soll sie zu einem späteren Zeitpunkt auch in mehreren Städten als echte Ausstellung gezeigt werden.

Die Fotos zeigen etwa ein Kind, das sich während der Kontaktbeschränkungen einen Oma-Ersatz aus Papier gebastelt hat, eine herzliche Umarmung oder einen verkleideten Postboten als "Helden des Alltags". Momente der Einsamkeit, aber auch der Hilfsbereitschaft und Kreativität finden ihren Platz in der Sammlung.

Auf eine ähnliche Idee ist auch Erlend Oye verfallen: Für das Musikclip zu "Quarantime" hat er Fans um Einsendungen von Videos aus der Quarantäne gebeten. Er selbst verbrachte die Zeit nach einem geplatzen Konzertauftritt im Hotel "El Ganzo" im mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur. Dort entstand das neue Album "Quarantine At El Ganzo", das der norwegische Musiker mit Sebastian Maschat aufgenommen hat und auf dem auch "Quarantime" zu finden ist.

Der Song erzählt von den Monaten in Mexiko und von den Möglichkeiten, die durch die Einschränkung von Möglichkeiten entstehen. Und auch in dem Video zu "Quarantime" wird der Stellenwert von künstlerischen Ausdruck in einer Ausnahmesituation wie dem Lockdown sichtbar: Die Menschen singen, tanzen, zeichnen und malen in ihren Wohnungen. Wer Kunst bislang für ein nettes Hobby hielt, wurde spätestens im Frühjahr 2020 eines Besseren belehrt.