Niederlande

Unmut über Verkauf von Kunstwerken der Königsfamilie

 Foto: Gerard Til / Pool/ANP POOL/dpa
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Die niederländische Königin Maxima und König Willem-Alexander bei einem Empfang mit dem schwedischen Königspaar im Königspalast

In den Niederlanden sorgt die geplante Versteigerung von kostbaren Kunstwerken aus der Sammlung der Königsfamilie für Unmut

Museen und Politiker fürchten, dass Kulturschätze nun ins Ausland verkauft würden und für die Niederlande verloren gingen. Die niederländische Regierung lehnte jedoch am Freitag in Den Haag ein Eingreifen ab. Dies sei eine Privatangelegenheit der Familie, erklärte Kulturministerin Ingrid van Engelshoven in Den Haag.

Die Oranje-Familie will beim Auktionshaus Sotheby's in London und New York Ende des Monats 13 Zeichnungen alter Meister sowie wertvolles Porzellan und Silber versteigern lassen. Spitzenstück ist eine Zeichnung des flämischen Meisters Peter Paul Rubens (1577-1640), die auf rund drei Millionen Euro geschätzt wird. Die Zeichnung eines nackten Mannes mit erhobenem Arm ist eine Vorstudie zu einem Altarbild für die Kathedrale von Antwerpen.

Museen, Stiftungen und auch Politiker hatten die Familie aufgefordert, die Kunstwerke, die in der Regel nicht öffentlich zu sehen sind, von der Auktion zurückzuziehen und niederländischen Museen zum Kauf anzubieten. Bei einer solchen Auktion hätten die Museen keine Chance, sagte der Direktor des Rotterdamer Kunstmuseums Boijmans Van Beuningen, Sjarel Ex, im TV-Programm Nieuwsuur. "Da sitzen Leute mit den dicksten Geldbörsen in der ersten Reihe, da können wir nicht mithalten." Das Museum besitzt die größte Rubens-Sammlung der Niederlande. Das Königshaus äußerte sich bislang nicht.