Technik gegen Corona

Roboter, hilf!

Ein Roboter, der ultraviolettes Licht ausstrahlt, rollt durch die Herrentoilette am Key West International Airport in Florida
Foto: dpa

Ein Roboter, der ultraviolettes Licht ausstrahlt, rollt durch die Herrentoilette am Key West International Airport in Florida

Keine Statisten im Science-Fiction-Film, sondern Helfer gegen die Pandemie: Roboter mit UV-Licht sollen Coronaviren abtöten und lassen ihre Einsatzorte wie futuristische Filmsets aussehen

Ein bisschen sieht das Gefährt aus wie ein futuristischer Drucker mit einer aufgesetzten Dan-Flavin-Arbeit oder einer der gleißenden Lichtsäulen des britischen Bildhauers Cerith Wyn Evans. Doch das autonom herumfahrende Objekt, das jeden Raum ästhetisch in das Set eines Science-Fiction-Sets verwandelt, ist keine Kunst, sondern eine Hoffnung im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie.

Die Roboter, die wie hier am Flughafen Key West in Florida eingesetzt werden, sollen mit UV-Licht in ihrem Umkreis Coronaviren abtöten und dabei gründlicher sein als Menschen mit Lappen und Desinfektionsmitteln. Außerdem gerät bei der Roboter-Reinigung niemand in Gefahr, beim Putzen mit dem Virus in Berührung zu kommen und sich anzustecken. Auch in US-Krankenhäusern werden die strahlenden Maschinen eingesetzt. Die Technik, mit ultraviolettem Licht Viren zu vernichten, ist nicht neu, erfährt aber seit einigen Monaten einen neuen Boom. Die EU treibt nun die Produktion der UV-Roboter voran.

Dass Fotos der automatischen Helfer bei der Arbeit so unwirklich aussehen, liegt daran, dass ihr Licht so hell ist, dass sich kein Mensch im Raum befinden darf, wenn es angeschaltet ist. Die Apparate strahlen also nur ungestört und unbeobachtet in der Leere. Aber nach diesem Jahr, in dem gefühlt die Hälfte der Nachrichtenbilder menschenleere Orte und Gestalten in virendichten Raumanzügen gezeigt hat, wundert es einen auch nicht mehr, dass die Maschinen übernehmen sollen.