Ausstellung in Berlin

Versteckte Schönheit

Die Berliner Ausstellung "Eine bessere Welt – unbedingt!" vereint hypnotische Schwarz-Weiß-Fotografien aus Lateinamerika und Afrika. Wir zeigen eine Auswahl voll bittersüßer Melancholie

Die 150 Fotografien der Ausstellung "Eine bessere Welt – unbedingt!" sind entstanden in dem Vertrauen in die Zukunft. Unter den Werken der 24 Künstler im Berliner Willy-Brandt-Haus sind bekannte Namen wie Alberto Korda oder Sebastião Salgado, aber auch Neuentdeckungen wie die kubanischen Fotografen wie Juan Carlos Alom oder Alfredo Sarabia zu sehen.

Alle Fotografien sind schwarz-weiß, alle verbindet eine bittersüße Melancholie, die mal staunen lässt, mal abstoßend wirkt und immer wieder Schönheit durchblitzen lässt. Jan Grarup hat in Mogadischu einen kleinen Jungen mit schwerem Gepäck abgelichtet: Über den Schultern seines schmalen Körpers hängt ein Fisch, wahrscheinlich doppelt so schwer wie der Junge selbst. Mit nach vorne gebeugtem Kopf kann der Junge stirnrunzelnd gerade so in Grarups Kamera blicken. Ein Bild voller Gegensätze, mit einer post-apokalyptischen Szenerie aus zerstörten Gemäuern im Hintergrund.

Das sind auch zentrale Fragen, die diese Ausstellung begleiten: "Was ist gefährdet, was unwiderruflich verloren, wofür lohnt es sich zu kämpfen? Wofür ist unsere westliche Kultur verantwortlich?" Sammler Michael Hornbach versteht seine Fotosammlung als "(neo)humanistischen Blick auf die Welt". Für ihn zeigen die Fotografien einerseits ihre "unermessliche Schönheit", aber andererseits auch die Menschen mit ihren Wunden. Eine Auswahl der Arbeiten sehen Sie in der Bildstrecke oben.