Münchner Kunstfund

Vier Zeichnungen aus Gurlitt-Umfeld als NS-Raubkunst geklärt

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Ein Journalist macht im Kunstmuseum Bern vor der Ausstellung "Bestandsaufnahme Gurlitt. Entartete Kunst - beschlagnahmt und verkauft" ein Foto

Vier Zeichnungen aus dem Umfeld des Münchner Kunstsammlers Cornelius Gurlitt sind als NS-Raubkunst nachgewiesen worden

Die vier Werke stammen aus dem Besitz von Gurlitts 2012 verstorbener Schwester Benita Renate. Der jetzige Eigentümer hatte sie freiwillig dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg zur Überprüfung gegeben und will sie nun an die Erben der einstigen jüdischen Besitzer zurückerstatten, wie das Magdeburger Zentrum am Montag mitteilte.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) dankte dem Eigentümer für seine Entscheidung. "Es ist ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung des NS-Kunstraubes, dass auch Privatpersonen ihre Verantwortung annehmen und ihre Bestände untersuchen lassen", erklärte sie.

Die Zeichnungen sollen nun in der Ausstellung "Bestandsaufnahme Gurlitt" gezeigt werden, die nach Stationen in Bonn und Bern ab Freitag (14. September) im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen ist.

Der spektakuläre Münchner Kunstfund in der Wohnung von Cornelius Gurlitt hatte 2013 international für Aufsehen gesorgt. Viele der Werke stehen im Verdacht, ihren einstigen jüdischen Besitzern von den Nazis geraubt oder abgepresst worden zu sein. Trotz jahrelanger Forschung gab es bisher allerdings nur in wenigen Fällen klare Beweise.