Raubkunst

Renoir-Gemälde in USA an Besitzerin zurückgegeben

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Sylvie Sulitzer vor dem Renoir-Gemälde "Deux Femmes Dans Un Jardin" im Museum of Jewish Heritage in New York

Ein von den Nazis geraubtes Gemälde des französischen Impressionisten Pierre-Auguste Renoir ist in New York an die rechtmäßige Erbin zurückgegeben worden

Die Nationalsozialisten hatten das Gemälde "Deux Femmes Dans Un Jardin" 1941 während der deutschen Besatzung in Frankreich aus einem Pariser Banktresor geraubt. Es gehörte dem jüdischen Kunstsammler Alfred Weinberger, dessen Enkelin Sylvie Sulitzer zur Übergabe am Mittwoch aus Paris anreiste. Weinberger hatte seine Sammlung in dem Tresor gelagert, als er die Stadt bei Kriegsausbruch verließ.

Sulitzer kämpft seit 2010 für die Rückgabe der Raubkunst aus dem ursprünglichen Besitz ihres Großvaters. Den Renoir entdeckte sie mit Hilfe einer Berliner Anwaltskanzlei, woraufhin die Kunst-Abteilung des FBI sich des Falls annahm. Das Gemälde war 1975 in Johannesburg versteigert worden und hatte in London und Zürich erneut den Besitzer gewechselt, ehe es 2013 beim Auktionshaus Christie's in New York zum Verkauf stand. Sulitzer sucht zudem nach vier weiteren Renoir-Werken und einem Gemälde des Malers Eugène Delacroix.

"Wir sind endlich in der Lage, die Arbeit ihrer rechtmäßigen Besitzerin zurückzugeben", sagte Staatsanwalt Geoffrey Berman. "Nach allem, was meine Familie durchgemacht hat, kehrt Gerechtigkeit ein", sagte die sichtlich gerührte Sulitzer, die das Gemälde bei der Übergabe im Museum of Jewish Heritage erstmals sah. Auf die Frage, ob sie eine Botschaft an den bisherigen Besitzer habe, sagte Sulitzer: "Ich hoffe, er hat es geliebt."

Das 1919 angefertigte Landschaftsgemälde ist eines der letzten Renoirs, der im selben Jahr starb. Zu diesem Zeitpunkt litt er bereits an Gelenkrheuma.