Köpfe 2020

Von wem wir in diesem Jahr noch hören werden

Fotos: Courtesy Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
Fotos: Courtesy Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

Das Kuratorinnen-Team der 11. Berlin-Biennale im Kindesalter (von links oben im Uhrzeigersinn): Augustín Pérez Rubio, ca. 1973; María Berríos, ca. 1987; Renata Cervetto, 1989; Lisette Lagnado, 1963

Wer wird in diesem Jahr neue Ämter bekleiden, über wen wird der Kunstbetrieb sprechen?  Ein Überblick über die wichtigsten Personalien 2020

Alfred Weidinger wird neuer Direktor des Öberösterreichischen Landesmuseums

Nach knapp drei Jahren als Direktor verlässt Alfred Weidinger das Museum der bildenden Künste in Leipzig. Der Kunsthistoriker und Museumsmanager wird neuer Leiter des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz. Weidinger sagte, dass ihm der Abschied aus Leipzig schwer falle, doch ihn reize die Aufgabe, ein Universalmuseum in seiner Heimat Österreich neu aufzustellen. "Ich freue mich sehr, hier meine Vision von einem Museum für das 21. Jahrhundert, für alle Generationen, über alle Sparten hinweg, mit allen Mitteln der Kunst zu verwirklichen."

Zum Oberösterreichischen Landesmuseum gehören drei Hauptstandorte in Linz und mehrere Sammlungen und Gedenkstätten im Bundesland Oberösterreich. Die Institution vereinigt kunstgeschichtliche, naturwissenschaftliche und archäologische Sammlungen. Alfred Weidinger soll seinen neuen Posten dort Anfang 2020 antreten. 

Alfred Weidinger
Foto: Ingo Pertramer

Alfred Weidinger 


Martin Hammer leitet die Wiesbaden-Biennale allein 

Die Wiesbadener Biennale wird 2020 von dem bisherigen Co-Kurator Martin Hammer allein geleitet. Hammer hatte die beiden vorherigen Biennalen gemeinsam mit Kuratorin Maria Magdalena Ludewig gestaltet, die Ende 2018 im Alter von 36 Jahren bei einem Unfall auf Fuerteventura ums Leben gekommen war. Gemeinsam hatten die beiden international bedeutende Gruppen und Künstler aus den Bereichen Theater, Performance und Bildende Kunst in die hessische Landeshauptstadt geholt.

Laut Intendant Uwe Eric Laufenberg habe die zweite Kurator-Stelle in der Kürze der Zeit nicht besetzt werden können. Die nächste Wiesbaden-Biennale ist für August 2020 geplant.

Martin Hammer, bisher Co-Kurator der Wiesbadener Biennale
Foto: dpa

Martin Hammer, bisher Co-Kurator der Wiesbadener Biennale


Lucy Wasensteiner wird Direktorin der Liebermann-Villa in Berlin 

Die Kunsthistorikerin Lucy Wasensteiner wird neue Leiterin der Liebermann-Villa am Wannsee in Berlin. Ihr Vorgänger musste im Frühjahr 2019 bereits nach zwei Monaten gehen. Die 35-jährige Lucy Wasensteiner wird die Leitung des von einem privaten Verein getragenen Museums zum Februar diesen Jahres übernehmen. Die Max-Liebermann-Gesellschaft hatte sich im Juni mit sofortiger Wirkung von dem erst im April als Direktor angetretenen Daniel Spanke getrennt. Es habe "auf persönlicher und fachlicher Ebene keine ausreichende Basis" für eine erfolgreiche Zukunft der Liebermann-Villa gegeben, hieß es.

Wasensteiner ist seit 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Uni Bonn mit Schwerpunkt Provenienzforschung. Davor gehörte sie bereits drei Jahre lang zum Team der Liebermann-Villa und war als Kuratorin für Ausstellungen zum Werk des berühmten Impressionisten Max Liebermann (1847-1935) verantwortlich. Die aus North Yorkshire stammende Britin mit deutschem Pass studierte zunächst Jura in Bristol und Oxford, später Kunstgeschichte in London. Sie gilt als Expertin für deutsche Moderne Kunst, NS-Kulturpolitik und Provenienzforschung.

Lucy Wasensteiner wird neue Direktorin der Liebermann-Villa am Wannsee
Foto: dpa

Lucy Wasensteiner 


Bonaventure Ndikung leitet Sonsbeek 2020

Der Ausstellungsmacher Bonaventure Soh Bejeng Ndikung gestaltet die Kunstschau Sonsbeek 2020, die im Juni in Arnheim in den Niederlanden kommendes Jahr zum zwölften Mal stattfindet. Der Kurator ist Gründer des Berliner Projektraums Savvy Contemporary (seit 2009), der sich als Ideenlabor in einer Kontaktzone von westlichen und nicht-westlichen Kulturen versteht. Ndikung wurde 1977 in Yaoundé in Kamerun geboren und promovierte im Fach Lebensmittelbiotechnologie in Berlin. Er arbeitete an Projekten des Goethe-Instituts, des Instituts für Auslandsbeziehungen und des Kunstraums Kreuzberg Bethanien. 2015 wurde er von Adam Szymczyk als beratender Kurator der Documenta 14 berufen. 

Die Ausstellung im Sonsbeek-Park wurde 1949 initiiert, um Arnheim über die Kriegsschäden hinwegzuhelfen. Seither zeigte die Ausstellung in der niederländischen Stadt alle drei Jahre Kunst im öffentlichen Raum, seit 2016 findet sie alle vier Jahre statt. Bonaventure Ndikungs Konzept zieht vor, dass die diesjährige Ausgabe bis zur nächsten Schau 2024 ausgeweitet und damit eine Konstinuität geschaffen werden soll.

Foto: Alexander Steffens
Foto: Alexander Steffens
Der Ausstellungsmacher Bonaventure Soh Bejeng Ndikung


Kathrin Becker wird künstlerische Direktorin am Berliner Kindl-Zentrum

Die Kunsthistorikerin Kathrin Becker leitet ab Februar 2020 das Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Neukölln. Sie tritt die Nachfolge von Andreas Fiedler an, der seinen Posten aufgibt Kathrin Becker ist studierte Kunsthistorikerin und Slawistin und hat als freie Kuratorin und Autorin gearbeitet. Unter anderem hat sie die Ausstellung "Candice Breitz: Labour" (2019) im Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.), die International Biennial for Young Art in Moskau (2012) und die Louise-Bourgeois-Schau "Intime Abstraktionen" (2003) an der Akademie der Künste in Berlin organisiert.

"Das Kindl – Zentrum für Zeitgenössische Kunst hat sich binnen kurzer Zeit zu einer wichtigen Institution innerhalb der Berliner Kunstsituation entwickelt", sagte Kathrin Becker anlässlich ihrer Ernennung. "Ich freue mich darauf, an der Weiterentwicklung seines Profils mitzugestalten und gesellschaftsbezogene Fragen stärker im Programm zu verankern."

Becker folgt auf Gründungsdirektor Andreas Fiedler, der nach acht Jahren im Amt seinen Rücktritt erklärt hatte. Er wolle sich nun wieder freien Projekten als Kurator widmen. Im Kindl realisierte Fiedler rund 20 Ausstellungen. Auch konzipierte er die Einzelpräsentationen im 20 Meter hohen Kesselhaus, für die das Kunstzentrum viel Anerkennung erhielt. Unter anderem waren dort Werke von Thomas Scheibitz, Hague Yang, Roman Signer und David Claerbout zu sehen. 

Kathrin Becker 
Foto: Sandro Martini

Kathrin Becker 


Kestner-Direktorin Végh wird Leiterin der Kunsthalle Bielefeld

Die bisherige Direktorin der Kestner Gesellschaft in Hannover, Christina Végh, übernimmt die Leitung der Kunsthalle Bielefeld. Die 48-jährige Kunsthistorikerin wird ihre neue Tätigkeit im ersten Quartal 2020 beginnen. Sie folgt auf Friedrich Meschede (64), dessen Vertrag zum Jahresende 2019 ausgelaufen ist. Sein Vertrag war nicht verlängert worden. Er hatte das Haus seit Juli 2011 geleitet.

"Ich freue mich, dem Ruf an die Kunsthalle Bielefeld zu folgen, die für ihre ausgezeichnete Sammlung in einer einmaligen Architektur internationales Ansehen genießt", sagt Végh. Die anstehende Renovierung biete die Möglichkeit, das Haus für die Zukunft mitzugestalten. Christina Végh stammt aus Zürich. Von 2004 bis Mai 2015 leitete sie als Direktorin den Bonner Kunstverein. Seitdem war sie Kestner-Direktorin. 

Die Kunsthalle Bielefeld ist der deutschen und internationalen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmet. Sie wurde vor über 50 Jahren vom amerikanischen Architekten Philip Johnson erbaut. Schwerpunkte der Sammlung sind der deutsche Expressionismus, internationale Skulpturen und internationale zeitgenössische Kunst. Trägergesellschaft ist eine gemeinnützige GmbH. Gesellschafter sind unter anderem die Stadt Bielefeld und die Sparkasse.

 Christina Végh
Foto: Ulrich Prigge, 2015

Christina Végh


Rein Wolfs ist neuer Direktor des Stedelijk Museums in Amsterdam 

Seit dem 1. Dezember 2019 ist der Kurator Rein Wolfs Direktor des Stedelijk Museums in Amsterdam. Eine Findungskommission soll einen Nachfolger für ihn an der Bundeskunsthalle in Bonn bestimmen. "Der Weggang von Rein Wolfs ist ein großer Verlust", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) bei der Bekanntgabe von Wolfs Jobwechsel. "Als herausragender Ausstellungsmacher hat Rein Wolfs die Bundeskunsthalle exzellent geführt und dort ein breites und vielfältiges Ausstellungsprogramm angeboten." Mit seinen unkonventionellen Ausstellungen habe er zentrale gesellschaftliche Themen aufgegriffen und sich mutig auf wichtige Debatten eingelassen. "Damit hat er das Haus wieder zu einem bundesweiten Besuchermagneten gemacht."

Wolfs stand gut sechs Jahre an der Spitze des Museums. Am Stedelijk Museum für moderne Kunst tritt Wolfs die Nachfolge der Deutschen Beatrix Ruf an, die 2017 vorzeitig von ihrem Posten zurückgetreten war. Ruf waren Interessenkonflikte vorgeworfen worden. Eine Untersuchungskommission hatte aber später festgestellt, dass die Vorwürfe haltlos waren. Der Aufsichtsrat des Stedelijk Museum würdigt Wolfs' große Führungs-Erfahrung, sein weltweites Netzwerk und seinen spannenden künstlerischen Kurs. Er vereinige in sich alles, was das Amsterdamer Museum brauche.

Rein Wolfs
Foto: dpa

Rein Wolfs


Hetty Berg tritt als Direktorin des Jüdischen Museums Berlin an 

Das Jüdische Museum Berlin bekommt nach den Querelen um seinen früheren Direktor Peter Schäfer eine neue Leitung: Die niederländische Kuratorin und Museumsmanagerin Hetty Berg übernimmt Anfang April 2020 die Spitze des Museums zur deutsch-jüdischen Geschichte. Der Stiftungsrat berief die 58-Jährige einstimmig. Seit 2002 arbeitete Berg, selbst Mitglied der Jüdischen Gemeinde, als Museumsmanagerin und Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam. Dazu gehören neben dem Jüdischen Historischen Museum auch das Kindermuseum, die Portugiesische Synagoge, das Nationale Holocaust-Museum und die Gedenkstätte Hollandsche Schouwburg.

Schäfer war im Juni nach einem umstrittenen Tweet des Museums von seinem Amt zurückgetreten. Darin ging es um Kritik von jüdischen und israelischen Wissenschaftlern an einem Beschluss des Bundestags, in dem die BDS-Bewegung als antisemitisch eingestuft worden war. Schäfer hatte viel Solidarität erhalten. 

Die in Den Haag geborene Hetty Berg soll nun die Wogen glätten. Sie studierte Theaterwissenschaften in Amsterdam und Management in Utrecht. Von 1989 an war die Niederländerin Kuratorin und Kulturhistorikerin am Jüdischen Historischen Museum in Amsterdam. Sie lebt den Angaben zufolge mit dem französischen Fotografen Frédéric Brenner zusammen, dessen Ausstellung "This Place" aktuell im Jüdischen Museum gezeigt wird.

"Mit Hetty Berg haben wir eine international erfahrene Museumsexpertin gewonnen", sagte die Vorsitzende des Stiftungsrates, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), zur Entscheidung. Berg widme sich seit vielen Jahrzehnten der Vermittlung jüdischer Geschichte, Kultur und Religion. "Als Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam hat sie ihre Führungsstärke in komplexen Organisationen erfolgreich unter Beweis gestellt. Ihre Berufung wird dem Jüdischen Museum Berlin nach innen wie außen neue Impulse verleihen." Es sei von großer Bedeutung, die Stärken des Museums als Kultureinrichtung sowie als Ort der Erinnerung und des Dialogs in den Vordergrund zu rücken.

Hetty Berg wird ab dem 1. April 2020 neue Direktorin des Jüdischen Museums Berlin
Foto: Yves Sucksdorff/Jüdisches Museum Berlin/dpa

Hetty Berg wird ab dem 1. April 2020 neue Direktorin des Jüdischen Museums Berlin


Andrea Lissoni übernimmt das Haus der Kunst in München 

Mit dem Haus der Kunst übernimmt Andrea Lissoni eine Institution in der Krise. Der hierzulande eher unbekannte Tate-Modern-Kurator kann den Ort mit seinem offenen Kunstbegriff bereichern - aber nicht alle Probleme lösen. Der 1970 geborene italienische Kunsthistoriker ist in Deutschland bislang wenig bekannt: Seit 2014 war er als Senior Curator für Film und internationale Kunst an der Tate Modern tätig, davor leitete er den renommierten Ausstellungsraum Pirelli HangarBicocca in Mailand.

Dort kuratierte er unter anderem Ausstellungen mit Tomás Saraceno, Apichatpong Weerasethakul, Mike Kelley und Ragnar Kjartansson. In London entwickelte er eine neue Kino-Reihe, war maßgeblich an der Neuinstallation der Sammlung im 2016 eröffneten Anbau beteiligt und arbeitete an der großen Joan Jonas Ausstellung 2018 – ironischerweise genau an jener Schau, die von Okwui Enwezor nach München eingeladen und von Geschäftsführer Bernhard Spies dann "aus Kostengründen" wieder abgesagt worden war.

Insofern weiß Lissoni bereits sehr gut, worauf er sich in München einlässt. Die Frage wird nun sein, ob und wie die Institution neu aufgestellt wird. Das Finanzierungskonzept der Stiftung Haus der Kunst ging von Anfang an davon aus, dass sie stark von Mäzenen und Sponsoren unterstützt wird – wie wackelig dieses Konzept ist, zeigt die aktuelle Krise. Gleichzeitig ist immer noch nicht klar, ob der von Enwezor gewünschte Umbau des Hauses nach dem Konzept von David Chipperfield wie geplant stattfindet – auch das dürfte eine Herausforderung für Lissoni sein.

Andrea Lissoni
Foto: Getty Images

Andrea Lissoni


Vier Kuratorinnen für die Berlin Biennale 

Die elfte Ausgabe der Berlin Biennale von Juni bis September wird von einem generationsübergreifenden Team kuratiert, das seinen Schwerpunkt bislang in Lateinamerika hatte. Die zwischen 1961 und 1985 geborenen María Berríos, Renata Cervetto, Lisette Lagnado und Agustín Pérez Rubio verfolgen interdisziplinäre Ansätze: So widmet sich die 1978 in Santiago de Chile geborene María Berríos als freie Kuratorin, Autorin und Soziologin den Schnittstellen von Kunst, Kultur und Politik. Ein besonderer Fokus ihrer Arbeit liegt auf den gemeinschaftlichen Experimenten der "Dritte-Welt-Bewegung", die sich während des Kalten Krieges aus dem Willen bildete, sich von dem NATO-Bündnis auf der einen Seite und den kommunistischen Mächten auf der anderen abzugrenzen, sowie auf den daraus hervorgegangenen Ausstellungsformaten der 60er- und 70er-Jahre.

In der Arbeit der 1985 in Buenos Aires geborenen Renata Cervetto geht es um den Vermittlungscharakter und -anspruch in künstlerischen Praktiken, hauptsächlich in Bezug auf Performances. Neben ihrer kuratorischen Tätigkeit forscht sie zudem zu Vermittlungsstrategien und Diskussionsansätzen in der künstlerischen Praxis.

Die 1961 in Kinshasa geborene Wissenschaftlerin, Kunstkritikerin und freie Kuratorin Lisette Lagnado setzt mit ihrer Arbeit einen Fokus auf menschliches Zusammenleben und Strategien der Gestaltung von öffentlichem Raum – Themen, denen sie sich in Zusammenarbeit mit Soziologen und Architekten widmet. Neben ihrer kuratorischen Arbeit gründete sie das in São Paulo ansässige Projekt Leonilson, für das sie den Nachlass Künstlers José Leonilson verwaltet, gemeinsam mit Freunden und dessen Familie.

Der 1972 in Valencia geborene Augustín Pérez Rubio widmet sich in seiner kuratorischen Arbeit vor allem Genderfragen und feministischen Thematiken sowie der Sprache, Architektur, Politik und postkolonialen Perspektiven. Der ehemalige künstlerische Leiter des Museums für lateinamerikanische Kunst in Buenos Aires und Direktor des Museums für zeitgenössische Kunst von Kastillien und Léon war Kurator des chilenischen Pavillons bei der Venedig Biennale 2019.  
 

Kuratorenteam der 11. Berlin Biennale (von links): Renata Cervetto, Agustín Pérez Rubio, María Berríos, Lisette Lagnado,
Foto: F. Anthea Schaap

Kuratorenteam der 11. Berlin Biennale (von links): Renata Cervetto, Agustín Pérez Rubio, María Berríos, Lisette Lagnado


Eva Kraus wird Intendantin der Bundeskunsthalle in Bonn

Die Museumsmanagerin Eva Kraus wird ab August 2020 Nachfolgerin von Rein Wolfs an der Bonner Bundeskunsthalle. Die promovierte Kunstpädagogin wurde 1971 in München geboren und leitete zuletzt fünf Jahre lang das Neue Museum für Kunst und Design in Nürnberg. Davor hatte sie unter anderem am Museum für Angewandte Kunst in Wien und für das Kulturreferat in München gearbeitet. Von 2007 bis 2012 war sie Direktorin der Münchner Galerie Steinle Contemporary.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nannte Eva Kraus eine "hochqualifizierte Kulturmanagerin", die "die Strahlkraft und das Renommée" der Bundeskunsthalle im In- und Ausland sichern werde. Gleichzeitig erhoffe sie sich von der Intendantin auch "neue Akzente". 

Eva Kraus
Foto: Courtesy Neues Museum Nürnberg

Eva Kraus 


Hashim Sarkis kuratiert Architekturbiennale in Venedig

Die 17. Ausgabe der Architekturbiennale in Venedig soll von dem libanesischen Architekten Hashim Sarkis kuratiert werden. "Die Welt stellt neue Herausforderungen an die Architektur", sagt Sarkis. Er könne es nicht erwarten, mit Architekten aus aller Welt zusammenzuarbeiten, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Sarkis leitet ein Architekturbüro mit Sitz in den USA und im Libanon und lehrte an verschiedenen Universitäten. 2016 saß er in der Jury der Architekturbiennale. Die Schau unter seiner Leitung läuft vom 23. Mai bis zum 29. November 2020.

Die Architekturbiennale in Venedig wird 2021 von Hashim Sarkis kuratiert

Die Architekturbiennale in Venedig wird 2021 von Hashim Sarkis kuratiert


Bart van der Heide wird Leiter des Museion Bozen

Bart van der Heide übernimmt ab dem 1. Juni 2020 die Direktion des Museion Bozen. Er tritt die Nachfolge von Letizia Ragaglia an, die satzungsgemäß kein weiteres Mal zur Wahl stand. Der Stiftungsrat der Stiftung "Museion – Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst Bozen" hat den Niederländer nach einem zweiteiligen Auswahlverfahren zum neuen Direktor ernannt. Van der Heide wird bereits ab Herbst 2019 am zukünftigen Programm des Museion Bozen arbeiten.

Der 1974 geborene Kunsthistoriker, der von 2015 bis 2018 Chefkurator am Stedelijk Museum in Amsterdam und von 2010 bis 2015 Leiter des Kunstverein München war, freut sich auf die Zeit am Bozener Ausstellungshaus: "Das Museion Bozen genießt mit seinem Ausstellungsprogramm, seinen Neuproduktionen und Erwerbungen einen hervorragenden Ruf, der weit über die Landesgrenzen hinaus reicht. Es bietet ein lebendiges Umfeld, das für die Besucher besondere Begegnungsmomente mit der zeitgenössischen Kunst hervorbringt und zugleich die Kunstschaffenden zu experimentellen und anspruchsvollen Produktionen anregt. Ich freue mich darauf gemeinsam mit dem Team und dem Stiftungsrat ein neues Kapitel in der Geschichte des Hauses aufzuschlagen, stets nahe an den Künstler und deren Blick auf die Welt."

Foto: Henrik Blomqvist
Foto: Henrik Blomqvist

Bart van der Heide übernimmt ab Juni 2020 die Direktion des Museion Bozen

 

(Mit Quellmaterial von dpa)