Hugenottenhaus

Wandbilder von Arnold Bode in Kassel entdeckt

In der Documenta-Stadt Kassel ist Weltkunstschau-Gründer Arnold Bode schon ziemlich präsent. Nun sind bei der Renovierung des neuen Kulturortes Hugenottenhaus verborgene Teile von Bode-Bildern wieder aufgetaucht  

Bei Renovierungsarbeiten im sogenannten Hugenottenhaus in Kassel sind Teile eines Wandbildes des Künstlers und Documenta-Gründers Arnold Bode zum Vorschein gekommen. Das Gebäude aus dem Jahr 1826 stand seit den 1970er-Jahren leer und wird gerade vom Künstlerehepaar Lutz und Silvia Freyer zusammen mit ihrem Team und dem Kasseler Unternehmer Udo Wendland zum permanenten Kunst- und Kulturort entwickelt. 2012 hatte Theaster Gates das baufällige Hugenottenhaus während der Documenta 13 bespielt.

Bei den Bildern, die hauptsächlich Teile von abstrahierten schwarzen Gestalten auf hellblauem Grund zeigen, handelt es sich um die Ausstattung der ehemaligen Kasseler Bar Perle, die zu einem Ballsaal im angrenzenden Hotel Hessenland gehörte. Das im Krieg zerstörte Gebäude war in den 1950er-Jahren vom Architekten Paul Bode wiederaufgebaut worden. Sein Bruder Arnold hatte die Gestaltung der Wände und Decken übernommen. Einige der freigelegten Kunstwände im Hugenottenhaus sind bereits wieder verputzt. Wie die Kunsthistorikerin Marén Freyer sagt, die die Bode-Fragmente entdeckt hat, sollen jedoch einige der Farbflächen sichtbar bleiben und bewahrt werden. Die 26-Jährige betreibt zusammen mit David Sigwart die Café-Bar des neuen Kunsthauses unter dem alten Namen Perle.  

Am 16. Juli eröffnet im Hugenottenhaus an der Kasseler Friedrichsstraße die Ausstellung "Doppelzimmer", bei der Künstlerpaare eingeladen sind, die Räume des Hauses gemeinsam zu bespielen. Auch die Bar mit den Erinnerungen an Arnold Bode wird dann geöffnet sein.