Zweite New Museum Triennale startet

Wer kommt




2009 startete das New Museum, New York, eine Triennale unter dem Titel „The Generational“ und überspielte so elegant ein Dilemma der zeitgenössischen Kunst: Statt zu definieren, was kommt, gibt man vor, wer kommt. Die erste Ausgabe, „Younger Than Jesus“, richtete sich programmatisch schlicht am Alter der Teilnehmer aus (sie mussten jünger als 33 sein), aber das Museum bewies dank starker Kuratoren (und eines Boards voller finanzstarker Privatsammler) tatsächlich prophetische Gaben: Shilpa Gupta, Ryan Trecartin, Elad Lassry, Tauba Auerbach, das Duo Aids 3-D und Kerstin Brätsch nahmen an der Triennale teil – aus allen ist was geworden.

In diesem Jahr gibt es mit Eungie Joo nur eine verantwortliche Kuratorin, der Titel ihrer Triennale lautet „The Ungovernables“ („Die Unregierbaren“), und es lässt sich zumindest ein ungefähres Thema dahinter ausmachen:  „Auf unterschiedliche Weise ist diese Generation geprägt von den Instabilitäten einer Periode, die gekennzeichnet ist von Militärdiktaturen, den IWF-Krisen der 80er- und 90er-Jahre, dem Aufstieg des globalen Kapitalismus und des Fundamentalismus“, sagt Joo. „Und dennoch zeigen diese Künstler bemerkenswerte Belastbarkeit, Pragmatismus, Flexibilität und Hoffnung.“

Die Kuratorin besuchte in den vergangenen anderthalb Jahren Hunderte von Künstlern in 20 Ländern: Der Kompass zeigt nach Südamerika (Adrián Villar Rojas, Gabriel Sierra, Cinthia Marcelle) und in den Nahen Osten (Iman Issa, Hassan Khan, Mounira Al Solh). Und so wissen wir, wer kommt und wo sie wohnen.

"The Ungovernables" Triennale, New Museum, New York, 15. Februar bis 22. April 2012