Michael Sailstorfer im Central Park

Wer Sturm sät

Während sich der Kunstbegriff über alle Maßen erweitert, arbeitet der 1979 im bayerischen Velden geborene Michael Sailstorfer an einem grundsätzlicheren Projekt: Er erweitert die Skulptur, sprichwörtlich. Viele seiner Objekte werden erst mithilfe bestimmter Prozesse zu raumgreifenden Arbeiten. Ein Betonmischer spuckt Popcorn und verbreitet Duftschwaden. Mit der Krone nach unten gehängte Bäume betätigen sich als Besen. Für seine erste öffentliche Arbeit in den USA hat Sailstorfer jetzt Hunderte Schläuche von Lkw-Reifen miteinander verknotet und an einem Stahlgerüst befestigt. „Tornado“ heißt die witterungsabhängig mehr oder weniger kinetische Skulptur im New Yorker Central Park, die aussieht, als hätten sich Comic-Wolken in einem Baum verfangen. Die Arbeit ist bis zum 19. Februar 2012 zu sehen.