Art-Cologne-Woche

Wohin am Freitag in Köln?

Die Art Cologne bietet eine Nudisten-Tour an, es wird diskutiert und abends eröffnen Ausstellungen von jungen Künstlern

9:30 Uhr, Eingang Süd der Koelnmesse, Art-Cologne, Köln
Der australische Künstler Stuart Ringholt (*1971) lädt auf der Art Cologne zu einer außergewöhnlichen Privatführung ein: Die Teilnehmer werden gänzlich unbekleidet sein. Solche Projekte hat der Künstler schon früher durchgeführt, etwa 2012 am Museum of Contemporary Art in Sydney und 2015 in der National Gallery of Art in Canberra. Ziel ist, das Publikum durch ein neues Rezeptionserlebnis zum Teil der ausgestellten Kunst werden zu lassen. Die Führung findet außerhalb der Messe-Öffnungszeiten und unter Ausschluss des Publikums statt. Anmeldung ist erforderlich. Ringholt ist auch mit einer weiteren Aktion auf der Art Cologne vertreten: Der Künstler platziert insgesamt fünf Autos vor der Eingangshalle und in der Haupthalle der Art Cologne. Die Skulpturen sind ein Schnittstelle zwischen Kunstwelt und Alltag. Auf den Kennzeichen stehen anstatt der oft auf Luxuskarossen vorgefundenen, personalisierten Phrasen hier die Worte "Kunstkritiker" oder "Kurator". So bezieht Ringholt zu typischen Rollen des Kunstbetriebes. Der Künstler wird auf der Art Cologne durch die australische Neon Parc Galerie vertreten.

10 Uhr, Europasaal, Koelnmesse, Köln
Thema des 5. Kölner Kunstversicherungsgesprächs ist "Wertminderung. Realität oder Fiktion? Fluch oder Segen?" Die Podiumsdiskussion wird geleitet von Kunstkritiker und Empfänger des ADKV-Art-Cologne Preises 2015 Stefan Kobel. Zu den Teilnehmern gehören Dirk Heinrich (AXA Art), Peter Meili (XLCATLIN Insurance), Yasmin Mahmoudi (Rechtsanwältin), Sebastian Jacobi (Restaurator, Kunstexperte und Sammler), Brigitta Werner (Sachverständige für Nachkriegskunst) und Kristian Jarmuschek (Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Galerien). Es werden Fragen rund um verschiedene Faktoren diskutiert, die zu der Werkminderung eines Werkes führen können und wie dann mit der Versicherung vorgegangen wird. Eine Anmeldung ist erforderlich.

13 Uhr, TALK LOUNGE, Art-Cologne, Köln
Die Talk Lounge der Art Cologne ist Gastgeber einer Buchpräsentation zum Werk des amerikanischen Künstlers Gary Kuehn (*1939). Zu Gast sind der Künstler selbst und die Kuratorin Christiane Meyer-Stoll. Das Buch basiert auf der Ausstellung "Black Paintings" die vor kurzem in der Galerie Häusler Contemporary in München stattfand. Kuehn ist ein wichtiger Vertreter der Post-Minimal und Process-Art-Bewegungen. Die Serie "Black Paintings" begann er 1969.

16 Uhr, NADA Lounge, Art-Cologne, Köln
Das Kunstmagazin "Spike" veranstaltet während der Art Cologne eine Serie von Gesprächen in der NADA Art Lounge. Heute geht es um die Frage: "Ist der Künstler obsolet geworden?" Unter Moderation von Spike-Redakteur Alexander Scrimgeour diskutieren Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig, mit dem früheren Künstler Nik Kosmas (*1985). Kosmas lebt in Berlin, wo er 2006 das Künstlerkollektiv "AIDS-3D" mitgründete, das sich 2013 auflöste.

Ab 16:30, Käthe Kollwitz Museum, Köln
Das Käthe-Kollwitz-Museum lädt zu einem Studententreff zum Thema "Zwischen Glücksgefühl und wütender Depression – Käthe Kollwitz und ihr Ringen um das plastische Werk". Die Ausstellung "Gussgeschichte(n)" bringt Kollwitz Plastiken von 30 Leihgebern zusammen. Erstmals bietet sich die Gelegenheit, verschiedene Güsse derselben Modelle im direkten Vergleich zu sehen. Die Ausstellung läuft bis zum 5. Juni 2016.

18 Uhr, Hospitality / hsptlty
In ihrer Privatwohnung zeigt die Kuratorin Carla Donauer in der Reihe "Hospitality / hsptlty" junge Kunst. Diesmal: Johann Arens im Wohnzimmer, Kasia Fudakowski im Flur, Florian Auer & Mark Walker im Schlafzimmer und Seth Pick im Bad. Bis 21 Uhr.

19 Uhr, Ausstellungsraum des Büros für Brauchbarkeit, Köln
Im Rahmen der Art Cologne eröffnet im Büro für Brauchbarkeit eine Ausstellung  der Max-Ernst-Preisträgerin 2015, Sophie Schweighart (*1991). Die in Hamburg ansässige Künstlerin erschafft in ihrem Werk "Gestundet" bühnenartige Rauminstallationen, die gleichsam geheimnisvoll und traumartig wirken. Sie spielt durch kafkaeske Ästhetik mit psychologischen Themen. Theatrale Innenräume werden zur Darstellungen des seelischen Innenlebens, bestimmt von räumlichen Elementen wie Schächte, Spiegel und Luken. Der Max-Ernst-Preis ist ein Stipendium zur Förderung junger Künstler und Künstlerinnen, die sich noch in Ausbildung an einer europäischen Kunsthochschule befinden und jünger als 35 Jahre sind.

19 Uhr, ung-5
Der Projektraum – Schaufenster unten bei der U-Bahn am Ebertplatz – eröffnet eine Ausstellung der in London und Berlin lebenden Malerin Cornelia Baltes, kuratiert vom alternativen Kunstmagazin "kubaparis" und ung5.

19 Uhr, KulturKirche-Buchforst
Die Immobilienfirma GAG, der Rompone Kunstsalon und die Kuratorin Claudia Cosmo lasen zum Kunstsoirée in die Gruppenausstellung "Anaconda". Es gibt auch Fingerfood und Hans Nieswandt legt auf.

20 Uhr, Artothek – Raum für junge Kunst, Köln
Hier eröffnet am Freitagabend eine Ausstellung der deutschen Künstlerin Sabrina Fritsch (*1979), 2015 Gewinnerin des Art-Cologne-Preises für New Positions. Als Teil dieser Auszeichnung zeigt die Artothek neue, großformatige Werke der Künstlerin. New Positions ist das internationale Förderprogramm der Art Cologne für innovative, junge Künstler und wird von dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler, der Messe selbst, der Deutschen Telekom und der deutschen Bundesregierung unterstützt. Fritsch überzeugte die Jury 2015 durch den Umgang mit Texturen und Oberflächen. In ihrer Malerei lässt sie durch abstrakte Ästhetik Räume vermutet, ohne sie visuell zu beschreiben. Die Werke aus der aktuellen Produktion "Shift" sind großformatige Gemälde und Drucke zur experimentellen Bildfindung.

20 Uhr, Kino Filmpalette
Das Kino zeigt den neuen Film des Künstlers Lutz Dammbeck: "Overgames" ist ein "Film über heitere und ernste Spiele, Therapien zur Um- und Selbstumerziehung und die Ideengeschichte einer permanenten Revolution." Im Anschluss spricht Dammbeck mit dem Filmkritiker und Monopol-Autor Daniel Kothenschulte.

ab 22 Uhr Schauspiel Köln, Grotte
"Serpentine" ist ein Abend mit Performance, Live Acts and Dance Music: "Während ein abendfüllendes DJ-Set von Marat Beltser und Lyoudmila Milanova den Raum bespielt, werden einzelne performative Episoden von Künstlern aus unterschiedlichsten Medien eingeflochten", heißt es in der Ankündigung. Mit Tänzern, Schauspielern, bildenden Künstlern, Produzenten elektronischer Musik