Tipps und Termine (2. bis 5.2.)

Wohin am Wochenende?

„Photo Weekend“ in Düsseldorf
Die Buchhandlung Walther König ist dabei, Galerien, aber auch das InterContinental Düsseldorf und das Institut für Kunstdokumentation und Szenografie: Düsseldorf lädt a, 4.2. zum Photo Weekend, diverse Einrichtungen wollen kollektiv den Ruf der Rheinmetropole als Kapitale der zeitgenössischen Fotografie verteidigen. Initiiert und mit einer Ausstellung begleitet wird das Ganze vom NRW-Forum, wo Experten wie Andreas Gursky, Thomas Weski, Klaus Biesenbach, Udo Kittelmann, FC Gundlach und Thomas Seelig ihre Fotografen von morgen vorstellen. (monopol)
Verschiedene Orte, Düsseldorf, 4.2.

David Shrigley in London
Er ist mit tiefgründig-bissigen Cartoons bekannt geworden. Über 7000 Papierarbeiten über Tod und Alltag, Erhabenes und Lächerliches, hat David Shrigley in den vergangenen 20 Jahren geschaffen. Jetzt präsentiert die Londoner Hayward Gallery seine erste große Überblickschau in England. Zu sehen sind auch Animationen des 1968 geborenen Briten wie der Kurzfilm „New Friends“ (2009), in dem einem Quadrat von seiner neuen Clique – lauter Kreise – brutal die Ecken abgeschliffen werden. Mit Minimalismus gepaarter britischer Humor prägt die Soloschau, in der noch Gemälde, Fotos und ausgestopfte Tiere zu sehen sind. (monopol)
Hayward Gallery, London, bis 13.5.

Claes Oldenburg in Wien
Er hat Ikonen der Pop-Art geschaffen. Überdimensionierte Alltagsdinge, Symbole der Konsumgesellschaft, haben den 1929 geborenen Claes Oldenburg berühmt gemacht. Einen seltenen Blick auf sein Frühwerk – und damit auch auf den Zeichner, Performancekünstler und Schriftsteller der 60er-Jahre – gewährt die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipierte Schau „The Sixties“  im Wiener Mumok. Dabei werden die Werke mittels Fotografien, Filmen und Notizbüchern in den Entstehungsprozess eingebettet. Zu den Höhepunkten zählen die Installation seines ersten Happenings „The Street“ oder das „Mouse Museum“ aus der Sammlung des Mumok: ein Skurilitätenkabinett aus insgesamt 381 Souvenirs, Kitschobjekten und Ateliermodellen. (monopol)
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, 4.2. bis 28.5., Eröffnung am 3.2., 19 Uhr

Kris Martin in Bonn
Die Zeit und fundamentale Wahrheiten der Existenz sind die zentralen Themen im künstlerischen Schaffen des 1972 geborenen Belgiers Kris Martin. «Kris Martin - Every Day Of The Weak» ist seine bisher umfangreichste Werkschau. Martin benutzt häufig gefundene Dinge, die ihre eigene Geschichte mitbringen. Er verändert sie geringfügig oder entfernt eine wesentliche Information, so dass der Betrachter aufgefordert wird, das Fehlende mit eigenen Erfahrungen zu füllen. So wurde vor dem Museum eine große Glocke aufgebaut, die zu jeder vollen Stunde hin und her schwingt. Aber ihr fehlt der Klöppel. (dpa)
Kunstmuseum Bonn, bis 22.4.

Benjamin Katz in Bremerhaven
Auch die Kunsthalle Bremerhaven ehrt den Maler Gerhard Richter zu seinem 80. Geburtstag. In einer Ausstellung sind von diesem Sonntag an zahlreiche Aufnahmen von Benjamin Katz zu sehen, die den am 9. Februar 1932 in Dresden geborenen Richter aus einer vertrauten Perspektive zeigen. Der Fotograf Katz begleitet seit mehreren Jahrzehnten den Werdegang vieler deutscher Künstler. Das Dresdner Gerhard Richter Archiv kaufte kürzlich 83 Fotos, die in mehr als 30 Jahren im Atelier des Malers entstanden. Diese sind nun in Bremerhaven zu sehen. Für Monopol hat Katz ein Gerhard-Richter-Porträt zur Verfügung gestellt: die Monopol-Edition Nr. 89. (dpa/monopol)
Kunsthalle Bremerhaven, 5.2. bis 11.3.

Gerhard Richter in Dresden
Mit der Materialsammlung «Atlas» gibt das Gerhard Richter Archiv Dresden einen eher seltenen Einblick ins Schaffen des Malers. Der 1932 in Dresden geborene Richter zählt weltweit zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern. Der «Atlas» ist eine Leihgabe aus dem Münchner Lenbachhaus. Er besteht aus 783 gerahmten Tafeln, die rund 15 000 Skizzen, Fotografien, Zeitungsausschnitte und Entwürfe enthalten, die der Künstler seit Anfang der 60er Jahre zusammengetragen hat. Viele der Dokumente inspirierten ihn zu Gemälden. Ergänzt werden die nach Plan arrangierten Tafeln um ein 20 Meter-Gemälde sowie Dokumente. Anlass der Schau ist Richters 80. Geburtstag am 9. Februar. (dpa)
Kunsthalle im Lipsiusbau,, 4.2. bis 22.4.

Transmediale in Berlin
In Berlin findet die 25. Ausgabe der Transmediale, eines der größten Festivals für digitale Kunst, statt. Rund 200 Künstler wirken bei der Ausstellung, an Workshops, Videos, Performances und Diskussionen mit. Die Ausstellung „Dark Drives. Uneasy Energies in Technological Times“ im Haus der Kulturen der Welt will mit Alltagsobjekten und Kunstwerken die «dunkle Seite unseres technologisierten Lebens» zeigen, heißt es von den Veranstaltern. Der britische Künstler Ben Woodeson steuert für das Foyer eine Installation namens «Health & Safety Violation» bei. Die Transmediale startete 1988 als «Videofilmfest» und blickt zum Jubiläum auch auf alte Werke zurück. (dpa)
Verschiedene Orte, Berlin, bis 5.2

Georg Baselitz in Potsdam
Teilweise seit Jahren nicht öffentlich gezeigte Bilder aus der frühen Phase von Georg Baselitz werden in der Villa Schöningen in Potsdam präsentiert. Für die Ausstellung habe der Künstler persönlich Stücke ausgewählt, teilte das Haus mit. Die Schau steht unter dem Titel «Baselitz aus der Sammlung Baselitz – Die Berliner Jahre». Unter den 21 Werken sind auch zwei Bilder, die Baselitz eine Anklage einbrachten, weil er «unzüchtige Darstellungen» an Orten ausstellte, die «dem Publikum zugänglich waren». Die Werke des 73-jährigen Künstlers sollen einen Eindruck von seinen Anfangsjahren in Berlin vermitteln, wo er von 1956 bis 1962 studiert hatte. (dpa)
Villa Schöningen, Potsdam, 4.2. bis 1.8.

Saul Leiter in Hamburg
Die weltweit erste große Retrospektive des amerikanischen Fotografen Saul Leiter ist im Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen. Die Ausstellung umfasst mehr als 400 Arbeiten und vereint frühe Schwarzweiß- und Farbaufnahmen, Modefotografien, übermalte Aktfotos, seine Malerei sowie noch nie präsentierte Skizzenbücher. Das letzte Kapitel der Schau widmet sich den neuen Fotoarbeiten des 88-Jährigen, die er immer noch auf den Straßen seiner Nachbarschaft im New Yorker Stadtteil East Village aufnimmt. Leiter entdeckte begann als Teenager Ende der 40er zu malen. 1946 zog er nach New York und arbeitete für Magazine wie «Harper's Bazaar», «Elle» und «Esquire». Seine Motive wie Schaufenster, Passanten, Autos, Schilder und immer wieder Regenschirme findet der 88-Jährige in unmittelbarer Umgebung seiner New Yorker Wohnung, die er seit fast 60 Jahren bewohnt. «Ich ging immer davon aus, ich versänke einfach so in Vergessenheit», sagte Leiter einmal. Die Hamburger Ausstellung will dies verhindern. (dpa)
Deichtorhallen, Haus der Photographie, Hamburg, 3.2.-15.4., Eröffnung 2.2., 19 Uhr

Georgia O'Keeffe in München
Georgia O'Keeffe (1887-1986) gilt als eine der bedeutendsten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. In München ist eine Retrospektive mit rund 75 Gemälden, Papierarbeiten und Skulpturen zu sehen. 50 Fotografien lassen die Künstlerin und die Landschaften, die sie prägten, lebendig werden, wie die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung am Donnerstag mitteilte. Georgia O'Keeffe stehe für die Loslösung der amerikanischen Kunst von der Tradition Europas. Die Ausstellung in München berücksichtige sämtliche Werkphasen. Zu sehen sind zum Beispiel frühe abstrakte Arbeiten, spätere Gemälde mit Blumenmotiven sowie die berühmt gewordenen Stadtansichten New Yorks. Die Ausstellung ist in dieser Form erstmals außerhalb des Georgia-O'Keeffe-Museums Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) zu sehen. Die erste von drei Stationen war Rom. Nach der Ausstellung in München wird die Schau noch in Helsinki präsentiert. (dpa)
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München, 3.2. bis 13.5.

Wilhelm Sasnal in München
Der 1972 in Polen geborene Wilhelm Sasnal bringt in lockeren, aber mit großer Virtuosität gemalten Ölbildern Medienwirklichkeiten auf die Leinwand. Vorlagen überträgt Sasnal nur ausschnittweise in die Malerei, er arbeitet mit Auslassungen und Verknappungen. Dennoch widersetzt sich der Künstler mit seinen Werken dem Vergessen von Ereignissen und Situationen. Die Soloausstellung im Münchner Haus der Kunst, die in Zusammenarbeit mit der Londoner Whitechapel Gallery entstand, umfasst Werke des vergangenen Jahrzehnts, dabei mischen sich einmal mehr zeitgeschichtliche Themen – das Bild eines geretteten Tsunami-Opfers, Darstellungen aus dem Zweiten Weltkrieg – mit scheinbar privaten Sujets. (monopol)
Haus der Kunst, München,bis 13.5

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