Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Basel, Berlin, Den Haag, Dessau und Zwolle

Georg Baselitz in Basel
Georg Baselitz' Werk hat sich über viele Jahrzehnte immer wieder gewandelt - immer wieder hat er damit auch provoziert. Am Dienstag (23. Januar) wird Baselitz 80 Jahre alt. Der Künstler begeht den runden Geburtstag mit zwei großen Ausstellungen in Basel, die in dieser Woche starten. Rund 90 Gemälde und ein Dutzend Skulpturen zeigt die Fondation Beyeler; das Kunstmuseum Basel gibt eine Übersicht seines zeichnerischen Werkes. (dpa)
"Georg Baselitz", Fondation Beyeler, Riehen bei Basel, und Kunstmuseum Basel, 21. Januar bis 29. April

Achim Riethmann in Berlin
Die Berliner Galerie Russi Klenner zeigt von Freitag an unter dem Titel "Atlas" neue Arbeiten von Achim Riethmann. Auf den ersten Blick wirken die figurativen Aquarelle des 1979 in London geborenen und in Berlin lebenden Künstlers wie äußerst präzise und ästhetische Zeichnungen. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch deutlich, dass die Personen, Pflanzen und technischen Apparaturen auf dem Blatt fragmentiert, mit weißen Aussparungen dargestellt sind. Riethmann geht in seinen Werken aktuellen gesellschaftspolitische Fragestellungen wie die Veränderungen von Gesellschaftsstrukturen und Wertesystemen oder die Position des Menschen innerhalb seiner natürlichen Umwelt nach. Die lückenhafte Darstellung in seinen Bildern reflektiert dabei unseren subjektiven und unvollständigen Blick auf Wirklichkeit. Im Zentrum seiner neuen Ausstellung steht die großformatige neunteilige Arbeit "Atlas (CERN)", die sich kritisch mit dem Teilchendetektor "Atlas" des Teilchenbeschleunigers am europäischen Kernforschungszentrum CERN auseinandersetzt.
"Achim Riethmann: Atlas", Galerie Russi Klenner, Berlin, 20. Januar bis 3. März, Eröffnung: Freitag, 19. Januar, 18 Uhr

Schau zum Thema Licht in Berlin
"Macht doch den zweiten Fensterladen auf, damit mehr Licht hereinkomme", waren Goethes letzte Worte. Kurator Ralf Hanselle versucht mit seiner auf dieses berühmte Zitat verweisende Ausstellung "Mehr Licht!", das Licht als eigentliches Sujet der Fotografie zurückzuholen. Acht zeitgenössische Künstler, darunter Stefan Heyne oder Inge Dick, präsentieren in der Berliner Galerie Kornfeld ihre Arbeiten. Mit verschiedenen Materialien wird das Licht gebrochen oder gespiegelt - zu schilfgrünen Gitterstrukturen, futuristischem Blau oder warmen Ockerfarben.
"Mehr Licht!", Galerie Kornfeld, Berlin, 20. Januar bis 10. März, Eröffnung: Freitag, 19. Januar, 18 Uhr

Immersions-Konferenz in Berlin
Von Freitagabend an bis Sonntag findet im Lichthof des Berliner Martin-Gropius-Baus die Konferenz "Into Worlds. Das Handwerk der Entgrenzung" statt. An drei Tagen gehen Künstler und Wissenschaftler in einem Dialog mit dem Publikum den Künsten der Immersion in drei Bereichen nach: in handwerklichen Körpertechniken, spektakulären Unterhaltungsformaten von Jahrmarktsattraktionen bis zur Virtual Reality, sowie spirituellen Mentalpraktiken zwischen religiöser Versenkung und meditativer Selbstoptimierung. Dabei stehen folgende Fragen im Vordergrund: Wie, von wem und wozu werden die verschiedenen Welten gebildet, an denen wir täglich partizipieren? In welche Rollen geraten wir dabei und wie tragen wir zur Bildung dieser Welten bei? "Immersion" nennt sich eine  Veranstaltungsreihe der Berliner Festspiele, die sich der Grenze zwischen Betrachter und Kunstwerk widmet.
"Into Worlds. Das Handwerk der Entgrenzung", Martin-Gropius-Bau, Berlin, 19. bis 21. Januar, Tagesticket 10 Euro, Kombi-Ticket 21 Euro

Martin Puryear in Den Haag
Das niederländische Museum für moderne Kunst Voorlinden zeigt ab Samstag eine große Übersicht über das Werk des US-amerikanischen Bildhauers Martin Puryear (Jahrgang 1941). Es ist die erste museale Soloausstellung Puryears in Europa, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Gezeigt werden 22 abstrakte Skulpturen, vorwiegend Leihgaben aus amerikanischen Sammlungen. Sie sollen die mehr als 50 Jahre dauernde Schaffensperiode des Amerikaners darstellen. Der 76-jährige Bildhauer arbeitet monatelang, bisweilen jahrelang, an einer Skulptur. Die Grundlage seiner Arbeit ist Holz, aus dem er organische Formen schafft. Schon als junger Mann hatte er traditionelle Methoden der Holzbearbeitung in verschiedenen Kulturen erlernt und wendet sie bis heute an. Inspiriert wird der vielfach ausgezeichnete Künstler durch sein Interesse für Biologie, Vogelkunde, Philosophie, Geschichte und Literatur. Die Skulpturen sind nach seinen Worten "eher sinnlich als rein rational zu erfahren". Puryears Werk wird vor allem in den USA in großen Museen ausgestellt. 1992 war sein Werk auf der Documenta 9 in Kassel zu sehen. (dpa)
"Martin Puryear", Museum für moderne Kunst Voorlinden, Den Haag, 20. Januar bis 27. Mai

Miriam Vlaming in Dessau
Von Samstag an bis zum 25. Februar präsentiert der Anhaltische Kunstverein Dessau Arbeiten der Berliner Künstlerin Miriam Vlaming. Die Schau zeichnet die künstlerische Entwicklung der 1971 geborenen Malerin nach, angefangen von frühen Arbeiten aus dem Jahre 1999 bis hin zu aktuellen Werken. Vlaming zählt mit ihrer zwischen Figuration und Abstraktion angesiedelten und hauptsächlich aus Eitempera entstehenden Malerei zu den wichtigsten Künstlerinnen der Neuen Leipziger Schule. 2001 schloss sie in Leipzig ihr Studium als Meisterschülerin bei dem vor Kurzem verstorbenen Arno Rink ab. Thematisch kreisen ihre Werke um die Symbiose von Mensch und Natur. Zur Eröffnung führt Martin Oswald in das Werk Vlamings ein.
"Miriam Vlaming. Malen", Anhaltischer Kunstverein Dessau, 20. Januar bis 25. Februar

Neo Rauch in Zwolle
Im Beisein des deutschen Malers Neo Rauch wird das niederländische Museum De Fundatie am Freitag eine große Übersichtsausstellung zu dessen Werk präsentieren. In der Schau "Dromos" sind in der Hansestadt Zwolle 66 Gemälde aus den vergangenen 25 Jahren zu sehen. Die Werke aus internationalen Sammlungen sollen die Entwicklung des 1960 in Leipzig geborenen Malers von seinen frühen grafischen Kompositionen aus der DDR-Zeit bis zu den heutigen magischen Bildern zeigen. Rauch ist der international bekannteste Vertreter der sogenannten Neuen Leipziger Schule, einer Generation figurativer Maler, die seit den 1990er Jahren erfolgreich ist. Seine Werke zeigen Traumbilder und Visionen des Malers. (dpa)
"Neo Rauch: Dromos Painting 1993-2017", Museum De Fundatie, 21. Januar bis 3. Juni