Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Abbildung: Sammlung Kunstmuseum Wolfsburg, © Gauri Gill
Abbildung: Sammlung Kunstmuseum Wolfsburg, © Gauri Gill
Gauri Gill "Untitled (39)", aus der Serie "Acts of Appearance"

Eröffnungen der Woche: Tipps für Berlin, Bern, Bonn, Duisburg, Erfurt, Frankfurt, Gera, Hamburg, Kiel, Mannheim, München, Nürnberg, Paris und Wolfsburg

Handwerk in der zeitgenössischen Kunst in Berlin
Der Gropius Bau war einst Kunstgewerbemuseum und Lehrinstitution. Eine Ausstellung über "Kunst, Handwerk und Konzept Made in Berlin" untersucht, wie wichtig manuelle Prozesse und das Konzept von Handwerk in der zeitgenössischen Kunst bis heute sind. Beleuchtet werden traditionelle Produktionsmethoden, Ästhetik und Materialität. Und natürlich wird Kunst gezeigt: von Nevin Aladağ, Andreas Siekmann, Dorothy Iannone, Antje Majew­ski, Willem de Rooij, Haegue Yang und anderen.
"And Berlin Will Always Need You", Gropius Bau, Berlin, bis 16. Juni

Paul Klee in Bern
"Klee & Friends" - unter dem flippigen Titel zeigt das Zentrum Paul Klee in Bern in seinen modernen Ausstellungsräumen 230 Werke von Klee und seinen Künstlerfreunden. Werkgruppen von Klee-Freunden wie August Macke, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp zeigen neben Schlüsselwerken von Klee, wie sich die Künstler gegenseitig inspiriert haben. Die Ausstellung ist eine Reise durch die Moderne: zu sehen sind Expressionismus, Kubismus, Surrealismus und Abstraktion. "Paul Klee selbst ließ sich aber nie in eine Schublade stecken", sagt Kuratorin Fabienne Eggelhöfer. Türöffner für Klee (1879-1940) ist Schulfreund Louis Moilliet, ebenfalls Maler und damals bestens in der Künstlerwelt vernetzt. So stößt Klee in München auf das Künstlerkollektiv Blauer Reiter um Kandinsky und Franz Marc. Er stellt mit ihnen aus und wird bekannt. Mit Moilliet und August Macke reist Klee 1914 nach Tunesien. Licht und Farbe ebenso die Städtearchitektur prägen Klee nachhaltig. Die Ausstellung zeigt neben Tunesien-Bildern von Moilliet und Macke zum Beispiel Klees "Häuser am Meer". Das Aquarell entstand zwar Jahre später, 1920. Aber die Studie von Licht und Farbe ist von der Tunesien-Reise inspiriert. Auch das Bauhaus prägt Klee, der zehn Jahre in Weimar und Dessau unterrichtet. Das Zentrum Paul Klee hat in seinem Kunstdepot mit rund 4000 Werken die weltweit bedeutendste Sammlung von Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen von Klee. Dazu gehören auch Tagebücher, Briefe und einige Schreiben. "Lieber Klee!" schreibt Macke im März 2014 eine launige Postkarte über Salmiakpastillen an Klee. Im Juli bricht der Erste Weltkrieg aus und Macke wird eingezogen. Die Freundschaft findet ein jähes Ende: Im Oktober bekommen die Klees eine Karte von Louis und Helene Moilliet mit der traurigen Nachricht, dass Macke in Frankreich gefallen sei. (dpa)
"Kandinsky, Arp, Picasso … Klee & Friends", Zentrum Paul Klee, Bern, bis 1. September

Geschlechteridentitäten in der Kunst in Bonn
Das dritte Geschlecht - für Künstler war es schon vor vielen Jahrzehnten ein Thema. Eine Ausstellung im Kunstmuseum Bonn zeigt jetzt, wie sie die Zwei-Geschlechter-Ordnung schon früh in Zweifel zogen. Die Schau umfasst unter anderem Werke von Sigmar Polke, Wolfgang Tillmans, Katharina Sieverding und Jürgen Klauke. Sie konzentriert sich auf Zeichnungen, Drucke und Fotografien, weil diese durch das kleinere Format und den häufig spontanen Gestus besonders geeignet seien für Reflexionen über die eigene Identität. Die Übersicht beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts mit August Macke. Themen wie Rollenspiele, Maskierungen, Identitätsbefragungen, Faszination für das Androgyne - all das habe es schon damals gegeben, sagte Kuratorin Barbara Scheuermann. "Das Großartige an Kunst ist ja, dass sie die Möglichkeit bietet, vermeintlich Gegebenes in Frage zu stellen, Alternativen zur Wirklichkeit durchzuspielen und damit einen anderen Blick auf unsere Welt zu erlauben. Genau hierauf wollen wir aufmerksam machen." Vielen Künstlern und Künstlerinnen sei es darum gegangen, erst einmal alles zu durchkreuzen, was als "normal" unterstellt werde. Ein Schwerpunkt der Schau sind die 70er und 80er Jahre. (dpa)
"Stereo_typen. Werke aus der grafischen Sammlung des Kunstmuseum Bonn", Kunstmuseum Bonn, bis 2. Juni

Skulpturen-Schau zur "Schönheit" in Duisburg
Dem Thema "Schönheit" widmet das Duisburger Lehmbruck Museum von diesem Samstag an eine große Skulpturen-Schau. Im Mittelpunkt stehen Werke von Auguste Rodin (1840-1917) und dem in Duisburg geborenen Wilhelm Lehmbruck (1881-1919). Anlass ist der 100. Todestag Lehmbrucks am 25. März. Gezeigt werden auch Werke von Alexander Archipenko, Hans Arp, Camille Claudel, Max Klinger oder Henri Matisse. Insgesamt sind rund 100 Arbeiten ausgestellt, darunter zahlreiche Leihgaben aus nationalen und internationalen Museen wie dem Musée Rodin in Paris, dem Gemeentemuseum in Den Haag, der Hamburger Kunsthalle und dem Centre Pompidou in Paris. Die Jubiläumsausstellung richte den Blick auf die "Belle Epoque", die "schöne Epoche", in der Rodin und Lehmbruck groß geworden sind, teilte das Museum am Donnerstag mit. "Schönheit ist ein Thema, das uns alle berührt", sagte Museumsdirektorin Söke Dinkla. "Es ist ein Thema, das unsere Gegenwart mit der Geschichte der Kunst verbindet. Es ist emotional, subjektiv und kontrovers." Das Verständnis von "Schönheit" habe sich spätestens mit den Avantgardebewegungen der Moderne verändert, hieß es weiter. "Rodin und Lehmbruck sind die Vorreiter dieser Veränderungen. Bei ihnen zeigt sich die Schönheit im Menschen, so wie er ist, auch in seinem Leid und der Vergänglichkeit des Körpers." Die Ausstellung zeige, wie die Arbeiten der beiden Bildhauer bis heute ihre Gültigkeit bewahrt hätten und auch aus heutiger Sicht als schön empfunden würden. (dpa)
"Schönheit. Lehmbruck & Rodin - Meister der Moderne", Lehmbruckmuseum, Duisburg, 23. März bis 18. August

Bauhäuslerinnen in Erfurt
Sie wollten keine Hausfrauen sein, nicht im Geschäft an der Verkaufstheke stehen und auch keine "Tippse" werden: Vier der oft außen vor gelassenen Frauen des Bauhauses nimmt das Erfurter Angermuseum in einer neuen Ausstellung in den Blick. Zu sehen sind nicht nur die Werke von Gertrud Arndt, Marianne Brandt, Margarete Heymann und Margaretha Reichardt. Die Schau "Vier Bauhausmädels" zeichnet 100 Jahre nach der Gründung der einflussreichen Kunst- und Design-Schule in Weimar auch die Karrierewege der vier Frauen nach - von denen nicht alle so verliefen, wie sie es sich vorgestellt hatten. Mehr als 200 Objekte werden dabei gezeigt: Services, Stoff-Designs, aber auch Dokumente und Fotos aus dem privaten Umfeld gehören dazu. Viele der Ausstellungsstücke stammen aus Privatsammlungen und sind selten öffentlich zu sehen. Als Ausgangspunkt dient der Schau der Artikel einer Zeitschrift von 1930. Darin wird der Frauentypus der selbstbewussten, kreativen "Bauhausmädels" mit Aufnahmen von Bauhausschülerinnen beschrieben. (dpa)
"Vier Bauhausmädels", Angermuseum, Erfurt, 23. März bis 16. Juni

"Neuer Mensch, neue Wohnung" in Frankfurt/Main
Während das Bauhaus die Welt eroberte, gingen auch von Frankfurt wichtige Impulse für Architektur und Städtebau aus. Unter dem Titel "Neuer Mensch, neue Wohnung" stellt das Deutsche Architekturmuseum die "Bauten des Neuen Frankfurt 1925-1933" vor. Frankfurt sei Ende der 20er- und Anfang der 30er-Jahre "ein nicht minder bedeutendes Zentrum des Aufbruchs" gewesen, sagen die Ausstellungsmacher: "Frankfurt war kein Planet des Bauhauses, sondern ein eigener Stern mit eigener Energie". Die Zeit ist vor allem verknüpft mit dem Namen Ernst May; die nach ihm benannten Siedlungen des "Neuen Frankfurt" prägen bis heute große Wohngebiete der Stadt. Die Ausstellung zeigt Pläne, Fotos und Modelle von zehn beispielhaften Wohnsiedlungen des Neuen Frankfurt. Dazu kommen größere Bauwerke aus jener Zeit wie die Großmarkthalle, die heute Teil der Europäischen Zentralbank ist, Kirchen oder Krankenhäuser. Eine "Frankfurter Küche" ist in einem Miniatur-Nachbau zu sehen. Auch einige historische Filmsequenzen hat das Museum ausgegraben.
Deutsche Architekturmuseum, 23. März bis 18. August, Eröffnung: 22. März, 19 Uhr

Kurt Schmidt in Gera
Auch die Kunstsammlung Gera eröffnet in der Orangerie eine neue Schau zum Thema Bauhaus: "Intermediale Experimente am Bauhaus. Kurt Schmidt und die Synthese der Künste" widmet sich vor allem dem Geraer Bauhauskünstler (1901-1991). Schmidt wurde vor allem für das 1923 am Theater Jena uraufgeführte Bühnenstück "Das Mechanische Ballett" bekannt. Damit holte er Formen abstrakter Malerei auf die Bühne und setzte diese in Bewegung. Auch in seinen anderen Arbeiten verband er Musik, Theater, Tanz und Bildende Kunst. (dpa)
"Intermediale Experimente am Bauhaus. Kurt Schmidt und die Synthese der Künste", Kunstsammlung Gera, 23. März bis 9. Juni

Historische Syrien-Fotos in Hamburg
Das Archäologische Museum Hamburg zeigt bis zum 16. Juni die Ausstellung "Syrien. Fragmente einer Reise, Fragmente einer Zeit" mit Fotografien von Yvonne von Schweinitz (1921-2015). Die Fotografin reiste 1953 und 1960 nach Syrien in die heute weitgehend zerstörten Städte Damaskus, Homs, Hama und Aleppo, mit Abstechern in die Wüstenoase Palmyra und ins Alawitengebirge, teilte das Museum am Dienstag in Hamburg mit. Zu sehen sind mehr als 80 Schwarz-Weiß-Fotografien und zahlreiche Farbdiapositive, die sie mit ihrer Rolleiflex und verschiedenen Kleinbildkameras aufgenommen hat. Ergänzendes Material vermittle einen Eindruck von der aktuellen, vom Bürgerkrieg erschütterten Situation Syriens. (dpa)
"Syrien. Fragmente einer Reise, Fragmente einer Zeit", Archäologisches Museum Hamburg, bis 16. Juni

Picasso in Kiel
Die Kunsthalle zu Kiel zeigt Pablo Picassos (1881-1973) berühmte "Suite Vollard". Die 100 Blätter umfassende Grafikfolge sei ein Schlüsselwerk zum Verständnis von Picassos Œuvre, teilte das Museum mit. Sie sei auf Anregung des Pariser Kunsthändlers und Verlegers Ambroise Vollard in den Jahren 1930 bis 1937 entstanden und später nach ihm benannt worden. Es sind den Angaben zufolge heute weltweit nur noch sehr wenige vollständige Sätze der Suite Vollard erhalten. Einer davon wird nun bis zum 30. Juni in Kiel gezeigt. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Pablo Picasso Münster. Die Suite Vollard behandelt elementare Themen der künstlerischen Existenz Picassos, wie das Verhältnis von Modell, Künstler und Werk, die Beziehung von Mann und Frau oder den Mythos des Minotaurus. (dpa)
"Universum Picasso: Die Suite Vollard", Kunsthalle Kiel, 23. März bis 30. Juni

Beschlagnahmte Kunst in Mannheim
Mehr als 30 von den Nazis im Jahr 1937 beschlagnahmte Grafiken der Kunsthalle Mannheim werden als "Gäste auf Zeit" wieder in ihrer ursprünglichen Heimat zu sehen sein. Die von der Kunsthalle von diesem Freitag an präsentierten Werke gehören zu den rund 500 Grafiken, die bei zwei NS-Beschlagnahme-Aktionen als "entartet" konfisziert worden waren. Von diesen befinden sich heute über 50 Werke in öffentlichen Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt - von der Wiener Albertina bis zum New Yorker Metropolitan Museum. 34 Grafiken werden in der Schau "Beschlagnahmt! Rückkehr der Meisterblätter" bis zum 26. Juni gezeigt. Mit dem Farbholzschnitt "Frau in der Nacht" von Ernst Ludwig Kirchner wird ein Blatt aus dem sogenannten Kunstfund Schwabing zu sehen sein. Nach dem Tod Cornelius Gurlitts - Sohn des Kunstsammlers Hildebrand Gurlitt - im Jahr 2014 erbte das Kunstmuseum Bern den 1919 entstandenen Farbholzschnitt. Die Sonderausstellung ist Teil der Provenienzforschung der Kunsthalle, also der Klärung der Herkunft ihrer Kunstwerke sowie des Verbleibs des von den Nazis abgezogenen Bestandes progressiver Kunst. Ein Dorn im Auge waren den Nazis vor allem expressionistische Werke und Kunst der Neuen Sachlichkeit, die die beiden ersten Museumsdirektoren Fritz Wichert und Gustav Hartlaub mit Vorliebe erworben hatten. (dpa)
"Beschlagnahmt! Rückkehr der Meisterblätter", Kunsthalle Mannheim, bis 23. Juni

Gaston Paris in Mannheim
Tänzer, Akrobaten, Sänger - die Schwarz-Weiß-Fotografien von Gaston Paris zeigen ein Paris abseits konventioneller Motive. Die Reiss-Engelhorn-Museen präsentieren von diesem Samstag an Bilder, die der Fotojournalist mit seiner "Unersättlichen Kamera" - so der Name der Schau - einfing. Gaston Paris war einer der populärsten Reporter im Paris der 1930er Jahre Werke. Mit seinen zahlreichen Reportagen in französischen illustrierten Zeitungen, vor allem im Magazin "VU", schuf der Fotograf (1903-1964) ein schillerndes Bild von Paris und der französischen Gesellschaft vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach 1945 folgten Bildberichte aus den französischen Besatzungszonen in Deutschland und Österreich, bevor Gaston Paris das neue Genre der Fotoromane für sich entdeckte. Zu sehen sind unter anderem mehr als 50 Originalabzüge aus den 1930er-Jahren, 120 Pressefotos und 16 Cover des Magazins "VU". Die  Schau ist der Auftakt zu einer Kooperation der Reiss-Engelhorn-Museen mit dem Centre Pompidou Paris. Erstmals wird eine Ausstellung des weltweit renommierten Museums zuerst an einem anderen Ort gezeigt, bevor sie in Paris zu bewundern ist. (dpa)
"Die unersättliche Kamera", Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, 23. März bis 30. Juni

Natur in der Kunst in München
Der Blick von Künstlern des 19. Jahrhunderts auf Landschaften ist in München in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus zu sehen. Die Ausstellung "Natur als Kunst" zeigt Gemälde und Fotografien. Anders als in den Jahrhunderten zuvor entstanden die Werke nicht mehr in Ateliers, sondern in der freien Natur - ein radikaler Bruch mit der Tradition klassischer Landschaftsbilder. Die Künstler hätten so den Aufbruch von Malerei und Fotografie in die Moderne eingeleitet, teilte das Museum am Montag mit. Die Gemälde stammen aus der Sammlung der Christoph Heilmann Stiftung, darunter Werke von Carl Rottmann, Gustave Courbet, Théodore Rousseau oder Camille Corot. Die Fotos stellt das Münchner Stadtmuseum zur Verfügung. Sie geben nach Angaben des Lenbachhauses weitreichende Einblicke in die Frühzeit der Landschaftsfotografie. (dpa)
"Natur als Kunst", Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, bis 18. August

Spielerische Aspekte im Bauhaus in Nürnberg
Wie verspielt der Bauhaus-Stil sein kann, ist von Freitag an in Nürnberg zu sehen. Die Ausstellung "Bau[Spiel]Haus" im Neuen Museum zeigt mehr als 100 Werke verschiedener Künstler aus mehr als 100 Jahren. Darunter sind Spielzeuge, auf mehrere Arten einsetzbare Möbelstücke und unkonventionelle Architektur-Entwürfe. "Wir zeigen die spielerische Kultur", sagte Thomas Hensel, einer der beiden Kuratoren. Auch die Ausstellungsstücke selbst würden auf eine spielerische Weise dargestellt. Co-Kurator Robert Eikmeyer zufolge würde als Untertitel zu der Ausstellung passen: "Vom Bauhaus zum Silicon Valley". So würden spielerische Aspekte von Kultur auch dort einbezogen und modifiziert. Passend dazu liegen auf einem Tisch futuristische Gebäude-Entwürfe des Internetriesen Amazon. (dpa)
"Bau[Spiel]Haus", Neues Museum Nürnberg, bis 16. Juni

Franz Marc und August Macke in Paris
Als zwei der bedeutendsten Vertreter des "Blauen Reiters", starben beide während des Ersten Weltkriegs an der Front in Frankreich. Das Museum der Orangerie in den Tuilerien widmet den beiden deutschen Malern nun ihre erste Doppelausstellung in Paris. Die Werkschau schließt einen Ausstellungszyklus im Rahmen der Gedenkjahr-Veranstaltungen zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 ab, wie die Kuratorin Sarah Imatte sagte. Marc (1880-1916) starb im Alter von 36 Jahren bei Verdun, Macke (1887-1914) im Alter von 27 Jahren bei Perthes-lès-Hurlus in der Champagne. Zu sehen sind Arbeiten aus allen Schaffensphasen von Marc und Macke, die ihre Gemeinsamkeiten, aber auch ihre Unterschiede illustrieren. Beide interessierten sich für französische Kunst, dabei war Marc anfänglich unter anderem stärker von Paul Gauguin beeinflusst und Macke von Paul Cézanne. In ihren farbkräftigen Bildern spiegelt sich ihre Faszination für Landschaft wider, wobei die Naturdarstellungen bei Marc mehr Ausdruck einer spirituellen Suche sind. (dpa)
"Franz Marc / August Macke. L'aventure du Cavalier bleu", Musée de l'Orangerie, bis 17. Juni

Wiedereröffnung und Jubiläum im Kunstmuseum Wolfsburg
Mit dem bisher umfassendsten Blick auf die eigene Sammlung startet das Kunstmuseum Wolfsburg ins Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen. Die Auftaktausstellung soll ab Samstag vor allem bedeutende Neuzugänge der letzten Jahre bekannter machen. "Für mich war die hochkarätige Sammlung auch ein Grund meiner Entscheidung, nach Wolfsburg zu gehen", sagte der neue Direktor, Andreas Beitin, bei der Vorstellung Jubiläumsschau. Die 1994 gegründete Wolfsburger Sammlung umfasst nach Angaben des Museums mittlerweile mehr als 600 Installationen, Werkgruppen und Einzelarbeiten von 100 Künstlern. Als Basis der Museumsarbeit soll die Vielfalt und Größe nun deutlich werden. Betin sprach von der "Herzkammer eines Museums". Als Schlüsseljahr nennt das Museum 1968, fast alle Werke seien nach Epochenwende von damals entstanden. Das Jubiläumsjahr nutzt das renommierte Ausstellungshaus auch für Sanierungsarbeiten. Diese seien nach 25 Jahren Dauerausstellungsbetrieb notwendig geworden. Danach will sich das Kunsthaus frischer, moderner und transparenter präsentieren. Zum Jahreswechsel hatte es in Wolfsburg einigen Wirbel gegeben, weil der langjährige Direktor Ralf Beil das Kunstmuseum im Streit verließ und die genauen Hintergründe der Trennung weiter unklar sind. Zum 1. April übernimmt Andreas Beitin die Leitung. (dpa/lni)
"Now is the time. 25 Jahre Sammlung Kunstmuseum Wolfsburg", Kunstmuseum Wolfsburg, 24. März bis 29. September, Eröffnung: 23. März, 19 Uhr