Tipps und Termine (2.-4.6.)

Wohin am Wochenende?

"Große Weltausstellung 2012" in Berlin
Die Ausstellung «The World Is Not Fair» zeigt internationale Kunst auf dem Flugfeld Tempelhof . Als die «Große Weltausstellung 2012» angekündigt, orientiert sie sich dabei ironisch an der Tradition der «Expos», will aber gleichzeitig auch Gegenmodell sein: «Es soll nicht mehr um Repräsentation von Nationen gehen», so eine Sprecherin. Vielmehr werde mit der Kunst in den 15 Pavillons eine globale Perspektive auf gesellschaftliche Probleme eröffnet. Mit dabei sind Theatermacher, Architekten, Filmemacher und Künstler unter anderem aus Japan und Südafrika. Mitveranstalter der Ausstellung sind das Theater Hebbel am Ufer und das Architektur- und Urbanismusbüro Raumlaborberlin. (dpa/monopol)
Flughafen Tempelhof, Berlin, 1. bis 24. Juni, Eröffnung 1. Juni um 16 Uhr

Olaf-Nicolai-Performance in Hannover
Die KunstFestSpiele Herrenhausen präsentieren die Performance "TWIN TALK" von Olaf Nicolai: An eine Tradition in dem berühmten Herrenhäuser Barockgarten anknüpfend, kann sich der Teilnehmer für die Dauer eines Spaziergangs mit einem eineiigen Zwillingspaar unterhalten – in einem Garten, in dem der Gegensatz von Natur und Kunst Thema geworden ist.
"Kunstfestspiele Herrenhausen", Hannover, 1. bis 17. Juni

"Fotografie Total" in Frankfurt
Das Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) zeigt erneut Schätze aus seinem Foto-Archiv. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Museum mit der Ausstellung «The Lucid Evidence» Einblick in seine Foto-Sammlung gegeben. Unter dem Titel «Fotografie Total» zeigt das MMK erneut Fotografien aus seinem 2600 Werke umfassenden Sammlungsbestand. Der Schwerpunkt liege diesmal auf Konzeptkunst und Reportage-Fotografie, teilte das Museum im Vorfeld mit. Das Besondere: Die Arbeiten werden regelmäßig ausgetauscht und in wechselnden Räumen präsentiert. Dadurch könnten insgesamt mehrere hundert Werke gezeigt werden. Zu den bekanntesten Künstlern gehören Bernd und Hilla Becher, Anna und Bernhard Blume, Christian Boltanski, Thomas Demand, Candida Höfer, Thomas Ruff oder Wolfgang Tillmans. Die Ausstellung ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die unter dem Namen «RAY 2012» mehrere Foto-Ausstellungen zusammenfasst. (dpa)
Museum für Moderne Kunst, Frankfurt, 3. Juni bis 13.Januar 2013, Eröffnung am 2. Juni um 19 Uhr

"Ein Wunsch bleibt immer übrig" in Köln

Kasper König gilt als einer der einflussreichsten Ausstellungsmacher der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mit einer sehr persönlichen Auswahl von Werken verabschiedet sich der 68-Jährige nun als Direktor des Museums Ludwig in Köln. In der Ausstellung «Ein Wunsch bleibt immer übrig» zeigt er 80 von insgesamt etwa 2000 Arbeiten, die das Museum in seiner zwölfjährigen Ägide dazugewonnen hat. Vertreten sind unter anderem Werke von Hans-Peter Feldmann, Isa Genzken und Rosemarie Trockel. Die Ausstellung schließt den Kreis zu einer der ersten Schauen Königs am Museum Ludwig, die 2001 den Titel «Museum unserer Wünsche» hatte. «Die Vorstellung, dass alle Wünsche in Erfüllung gingen, wäre ja ein Alptraum», sagte König der Nachrichtenagentur dpa. König sieht das Museum in guter Verfassung. Seine Position sei in den vergangenen zwölf Jahren auch nicht durch den Aufstieg Berlins zur wichtigsten deutschen Kunstmetropole geschwächt worden: «Man darf nicht vergessen: Über ein Drittel unserer Besucher kommt aus Holland, Belgien und Nordfrankreich», sagte König. «Insofern sind wir ziemlich gut aufgestellt. Und wir haben natürlich diesen unglaublichen Vorteil, unmittelbar im Schatten des Doms neben dem Hauptbahnhof zu sein.» (dpa)
Museum Ludwig, Köln, 2. Juni bis 4. November

„Hamburg Art Week“
Zum zweiten Mal findet dieses Jahr die „Hamburg Art Week“ statt. Künstler aus Hamburg und den Partner-Hafenstädten präsentieren ihre Arbeiten in Galerien oder an öffentlichen Orten. Ein Motto lautet „Bridget“ – hier sollen Brücken zwischen Kunst, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft geschlagen werden. Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung „Vibration“, die sich auf die junge Kunst aus China konzentriert. Und der deutsch-japanische Künstler Kanjo Také wird jeden Abend seine Manga-Video-Installation an einer 17 Meter hohen Wasserwand an der kleinen Alster präsentieren.
„Hamburg Art Week“, 1. bis 10. Juni

Douglas Gordon in Bisdorf/Braunschweig
Musik spielt in Douglas Gordons Werken eine große Rolle. Auch bei seinem Video „k.364“, das an diesem Wochenende im Schafstall Bisdorf, in der Nähe von Braunschweig, präsentiert wird. In dem Film fahren der Viola-Spieler Avri Levitan und der Violinist Roi Shiloah mit dem Zug gemeinsam von Berlin über Posen nach Warschau. Dort angekommen, führen sie mit dem Posener Kammerorchester „Amadeus“ Mozarts Komposition „Konzertante Sinfonie für Violine und Viola“ (1779) (mit der Köchelverzeichnisnummer 364) auf. Die beiden Musiker sprechen während der Fahrt über ihre Familien und deren Beziehungen zu Polen. Der schottische Konzeptkünstler stellt Musik als Sinnbild für eine Annäherung historischer Konflikte vor. Die Videovorführung wird von den Musikern aus dem Film begleitet.
„k.364“, Schafstall Bisdorf, 2. und 3. Juni


Fluxus in Wiesbaden
Es begann alles mit dem Zertrümmern eines alten Steinway-Flügels: Vor 50 Jahren entstand in Wiesbaden die künstlerische Avantgardebewegung Fluxus, die international für Furore sorgen sollte. An diesem Sonntag beginnen in Wiesbaden gleich zwei große Ausstellungen, die an die Anfänge von Fluxus im Jahr 1962 erinnern. Dem Amerikaner Ben Patterson ist eine große Retrospektive im Nassauischen Kunstverein gewidmet. Patterson, der in Wiesbaden lebt, hatte 1962 die «Festspiele Neuester Musik» mitorganisiert, die als Geburtsstunde von Fluxus gelten. Ein als Labyrinth inszenierter Durchgang durch Geschichte und Methode von Fluxus («Fluxus at Fifty») ist im Museum Wiesbaden zu sehen. Der Name Fluxus geht auf den damals ebenfalls in Wiesbaden lebenden Amerikaner George Maciunas zurück. Der Begriff steht seitdem für eine «fließende» Kunstform, die die Grenzen der Gattungen sprengen will. Nach der Premiere in Wiesbaden fand Fluxus weltweit Anhänger in der Bildenden Kunst, Theater, Film und Musik. Zum weiteren Kreis zählen weltberühmte Künstler wie John Cage, Nam June Paik oder Joseph Beuys. In Wiesbaden sind im «Fluxus-Jahr», das seit Januar läuft, noch weitere Ausstellungen und Aktionen geplant. (dpa)
Nassauischer Kunstverein, 3. Juni bis 23. September, Museum Wiesbaden, 3. Juni bis bis 23. September, Eröffnung 2. Juni um 17 Uhr

Helmut Newtons erste Fotobücher in Berlin
Frauen, ihre Kleider und ihre Körper - das war das große Thema des australischen Starfotografen Helmut Newton. Das Museum für Fotografie in Berlin widmet jetzt seinen ersten Buchpublikationen eine eindrucksvolle Ausstellung. Fast alle Bilder aus den legendären Bänden «White Women» (1976), «Sleepless Nights» (1978) und «Big Nudes» (1981) sind als Ausstellungsprints zu sehen. Seine Witwe June, inzwischen fast 89 und selbst unter dem Pseudonym Alice Springs als Fotografin bekannt, stellte die Schau am Freitag vor.   «Helmut liebte die Frauen, weil er das Gefühl hatte, sie beschützen ihn. Und das taten sie ja im wirklichen Leben auch sehr oft», sagte die quirlige Dame mit roter Brille und hellblauen Sneakers. Eifersüchtig sei sie gleichwohl nicht gewesen: «Er hat zwar jeden Tag Muschis gesehen, aber er hat sie nicht berührt.» Newton, als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Fabrikantenfamilie unter dem Namen Helmut Neustädter in Berlin geboren, galt seit den 70er Jahren als einer der besten und teuersten Fotografen der Welt. Die Ausstellung zeigt vor allem seine Entwicklung von der Mode- zur Akt- und Porträtfotografie. Legendär ist etwa das «Self-Portrait with Wife and Models» (Paris 1981), das ihn mit einem nackten Model im Spiegel zeigt, während seine Frau wartend bei der Arbeit zuschaut. Helmut Newton starb 2004 nach einem Verkehrsunfall in den USA. Er ist auf eigenen Wunsch in seiner Heimatstadt Berlin beigesetzt. Für die Ausstellung zeichnet die nach ihm benannte Stiftung verantwortlich, die im Museum für Fotografie ihren Sitz hat und dort auch eine Dauerpräsentation zeigt. (dpa)
Museum für Fotografie, Berlin, 2. Juni bis 18. November


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