Tipps und Termine (14.-15.7.)

Wohin am Wochenende?

Charline von Heyl in Nürnberg
Ihre Malerei erzeugt vibrierende Energien und Spannungen. Die 1960 in Mainz geborene Künstlerin Charline von Heyl lässt große dynamische Formen auf feine grafische Strukturen treffen, mixt grelle Farben mit stumpfen Tönen oder lässt abstrakte Gestik mit der flüchtigen Erinnerung an Reales kollidieren. Sie male etwas, „das aussieht, als ob es einen Inhalt oder eine Geschichte hat, was nicht der Fall ist“, sagt die Malerin – „etwas, was vor dem Bild in der Schwebe bleibt, anstatt darin zu sein“. In ihrer ersten umfassenden institutionellen Ausstellung in Deutschland in der Kunsthalle Nürnberg sind 25 Gemälde aus den vergangenen 15 Jahren und eine aktuelle Gruppe von Papierarbeiten zu sehen.
Kunsthalle Nürnberg, bis 30. September

Wangechi Mutu in Baden-Baden

Die Aliens sind los. Seltsame Mischwesen, die nicht aus den Tiefen des Weltraums stammen, sondern Erfindungen der 1972 im kenianischen Nairobi geborenen Wangechi Mutu sind. Die Künstlerin kombiniert herkömmliche Utensilien wie Decken, Schüsseln und Plastikflaschen, die neben einem Gefühl improvisierter Geborgenheit auch die Atmosphäre des Schutzlosen und der Katastrophe entstehen lassen. Aus den tausendfach reproduzierten Zeichen scheinbar bruchloser Medienoberflächen werden auratisch aufgeladene, teils verstörende Collagen zusammengesetzt. Die Soloausstellung in der Kunsthalle Baden-Baden zeigt einmal mehr, dass Mutu sich dem Etikett der „afrikanischen“ Künstlerin entzieht. Vielmehr verweist ihr Werk auf die Unmöglichkeit eindeutiger Zuschreibungen in einer globalisierten Welt.
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 14. Juli bis 30. September, Eröffnung: Freitag, 13. Juli, 19 Uhr

„Von Sinnen. Wahrnehmung in der zeitgenössischen Kunst“

Gucken darfst du, und neuerdings gibt’s auch mal was zu hören. Anfassen ist aber meistens tabu im Museum. Und wie Kunst riecht und schmeckt, hat ausgesprochen selten zu interessieren. Anders bei der Ausstellung „Von Sinnen“ in der Kunsthalle zu Kiel. Anhand von 38 Werken wird dort die Frage gestellt, welche Rolle unsere Sinne in der Kunst der Gegenwart spielen. Neben Heribert Friedls Geruchsinstallation „Forest (Klein Elmeloo)“ und Sonja Alhäusers durch Verzehr dem Zahn der Zeit anheimgegebene Arbeit „Ausschnitt“ wirft Via Lewandowsky den Betrachter am radikalsten auf seine Vorstellungskraft zurück: In einem leeren Raum ist das Summen einer Fliege zu hören.
Kunsthalle zu Kiel, bis 21. Oktober, Eröffnung: Freitag, 13. Juli, 19 Uhr

Rundgänge an Kunsthochschulen
An den Kunsthochschulen in Dresden und Leipzig werden am Freitag um 19 Uhr die Diplomausstellungen 2012 eröffnet. Rund 100 Diplomanden aus vier Studiengängen zeigen darin ihre Abschlussarbeiten. Im Dresdner Akademiegebäude sind vor allem groß angelegte räumliche Ensemble zu sehen. An der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst dominieren bei den Arbeiten von 47 Diplomanden Grafik und Fotografie. Auch an weiteren Kunsthochschulen finden an diesem Wochenende Jahresausstellungen statt: Berlin-Weißensee und Universität der Künste Berlin, Braunschweig, Karlsruhe, Kassel, Köln sowie an den Kunstakademien in München, Nürnberg, Karlsruhe, Stuttgart und der Bauhaus-Universität Weimar.

"Extra Large" in Monaco
Unter dem Titel «Extra Large. Monumentale Werke aus der Sammlung des Centre Pompidou» zeigt Monaco seit Freitag 40 monumentale Werke bedeutender Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts. Neben riesigen Skulpturen und Installationen werden auf der 4000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche des Grimaldi Forums auch großformatige Malereien präsentiert. Die Ausstellung mit spektakulären Werke von Joan Miró, Yan Pei-Ming, Joseph Beuys, Anish Kapoor oder Sol LeWitt wurde von Fürst Albert II. am Donnerstag feierlich eröffnet, jedoch ohne Ehefrau Charlène. (dpa)
Grimaldi Forum, Monaco, bis 9. September

"Ostrale '012" in Dresden

Auf der Kunstschau «Ostrale'012» zeigen insgesamt 245 Künstler aus 33 Ländern ihre Werke. Auf dem Gelände des historischen Hans-Erlwein-Schlachthofes sind auf rund 15 000 Quadratmetern zeitgenössische Fotografien, Malereien, Installationen und Plastiken zu sehen. Die 6. Auflage des Kunstfestivals widmet sich dem Thema «homegrown» - dem selbst Angebauten und Gezogenen. Begleitet wird die «Ostrale'012» von genreübergreifenden Performances, Tanz- und Theateraufführungen und - nach der Premiere 2011 - von den «International Art Moves», einem Schaufenster für junge Kunst. Diesmal zeigen Studenten aus Hongkong, Kroatien, dem Libanon und Peru ihre Arbeiten. (dpa)
Ostrale, bis 16. September, Eröffnung Freitag, 18 Uhr

Weitere Termine für Deutschland, Österreich und die Schweiz finden Sie in unserem Vernissage-Kalender