Tipps und Termine (22.-24.2.)

Wohin am Wochenende?

Martin Kippenberger in Berlin
Auch die Februar-Ausgabe von Monopol begeht den 60. Geburtstag von Martin Kippenberger (1953–1997) – mit Erinnerungen von Freunden des Künstlers. Werner Büttner etwa stellte im Interview klar, dass Kippenberger weniger von „Schaffensgier, sondern im hohen Maße“ von „Dabeiseinsgier“ getrieben war. Die große Kippenberger-Ausstellung im Hamburger Bahnhof in Berlin präsentiert einen Maler, Schauspieler, Schriftsteller, Musiker, Trinker, Tänzer, Reisenden, Charmeur, bei dem Kunst und Leben nicht zu trennen sind und dessen Schaffen daher in der gesamten Bandbreite gezeigt werden muss.
Hamburger Bahnhof, Berlin, 23.2. bis 18.8., Eröffnung am 22.2., 19 Uhr

K. H. Hödicke in Berlin
Er ist ein waschechter Berliner, obwohl 1938 in Nürnberg geboren: K. H. Hödicke hat mit seiner Kunst und mit seiner wirkungsreichen Lehrtätigkeit an der Berliner UdK das Kulturleben der Stadt geprägt wie wenige andere. Die Hödicke-Sammlung der Berlinischen Galerie bildet nun den Grundstock der ersten umfassenden Werkschau in Berlin seit 20 Jahren. Unter dem Eindruck der Spontaneität des Informel entwickelte Hödicke ein persönliches Werk, das seismografisch Zeitstimmungen und historische Gegebenheiten wiedergibt. Viele seiner Gemälde, Objekte und Filme kreisen um Berlin, aber der Maler ließ sich auch von Piet Mondrians amerikanischen „Boogie-Woogie“-Bildern inspirieren.
Berlinische Galerie, Berlin, bis 27. Mai

Meret Oppenheim in Hannover

Im Oktober ist ihr 100. Geburtstag: Die deutsch-schweizerische Künstlerin und Lyrikerin Meret Oppenheim (1913–1985) wurde durch ihre verfremdete Kaffeetasse „Frühstück im Pelz“ von 1936 berühmt. Das Sprengel Museum in Hannover zeigt ähnliche surreale Objekte wie die Damenstiefel, deren abgeschnittene Spitzen Oppenheim zu einem Ei vernähte und in ein Nest aus Schnürsenkeln legte. Doch im Mittelpunkt der Schau steht – erstmals in Deutschland – das zeichnerische Werk einer Künstlerin, die in den 70ern mit ihrer nonkonformistischen Haltung zum Leitbild der jüngeren Generation avancierte.
Sprengel Museum, Hannover, bis 5. Mai

Roy Lichtenstein in London

Was wäre, wenn Roy Lichtenstein (1923–1997) Anfang der 60er nicht Comics als Sujet entdeckt hätte? Er wäre womöglich als einer unter 1000 abstrakten Expressionisten von der Kunstgeschichte verschlungen worden. Aber Lichtenstein, dem die Tate Modern nun die größte Retrospektive seit seinem Tod widmet, malte Action-Paintings, als wären sie in einem „Lustigen Taschenbuch“ abgedruckt. Ebenso wurden Konsumalltag, Liebe oder Krieg auf Rasterpunkte, wenige Grundfarben und kräftige Umrisslinien reduziert. 125 der wichtigsten Gemälde und Skulpturen des neben Andy Warhol wohl bekanntesten Vertreters der Pop-Art sind in London zu sehen.
Tate Modern, London, bis 27. Mai

Franz West in Wien
Interaktion, Partizipation, permanenter Wandel sind Leitideen einer umfassenden Wiener Retrospektive des österreichischen Künstlers Franz West (1947–2012). Wortspiele liebte er, so wurde „Lost Weight“ – die gemalte Schlankheitsdemonstration einer Frau – zu „Lost Eight“ gekürzt, daher die Nonsens-Überschrift der Ausstellung im Mumok: „Wo ist mein Achter?“ Mit seinen Passstücken, Möbeln und Skulpturen erlangte West Weltruhm. Mit rund 30 mehrteiligen Werken gibt die Retrospektive einen Einblick in seine vielschichtige Kunstpraxis. In die Werke einmischen durften sich Künstlerkollegen wie Martin Kippenberger, Jason Rhoades oder Heimo Zobernig.
Mumok, Museum moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien, 23. Februar bis 26. Mai, Eröffnung am 22. Februar um 19 Uhr

Jüdisches Museum Frankfurt feiert 25-jähriges Bestehen
Mit Sonderausstellungen, Vorträgen, Diskussionen und einer umgestalteten Dauerausstellung feiert das Jüdische Museum Frankfurt sein 25-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsprogramm beginnt mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, an dem das Haus zum ersten Mal einen Einblick in seine erweiterte Dauerausstellung gibt. Diese stellt religiöses Leben und jüdische Feste sowie die jüdische Geschichte vor. Viele der Exponate lagerten bislang im Depot und werden zum ersten Mal gezeigt. (dpa)
Jüdisches Museum

"American Idols" in Ulm
Mit John Logans Schauspiel «ROT» über den US-amerikanischen Maler Mark Rothko (1903-1970) wird in der Ulmer Kunsthalle Weishaupt erstmals ein Theaterstück aufgeführt. «Für uns ein toller Anlass, Amerikaner aus unserer Sammlung nach vier Jahren erstmals wieder zu zeigen», sagte Museumsdirektorin Kathrin Weishaupt-Theopold am Donnerstag. Die neue Ausstellung «American Idols – Von Basquiat bis Warhol» zeigt Werke des abstrakten Expressionismus und der Pop-Art zwischen 1950 und 2000 - darunter Rothko und Andy Warhol. Premiere des Theaterstücks ist am 1. März. (dpa)
Kunsthalle Weishaupt, 24. Februar bis zum 13. Oktober

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