Eröffnungen vom 5.-7. Oktober

Wohin am Wochenende?

Gerhard Richter: „Panorama“
Fünf Jahrzehnte des künstlerischen Schaffens von Gerhard Richter stellt die Tate Modern in London in einer großen Retrospektive vor. Die Ausstellung will die Eckpunkte in der Entwicklung und der „bemerkenswerten Karriere“ Richters aus Anlass seines 80. Geburtstags im Februar 2012 nachvollziehen. Beginnend mit den auf Fotografien basierenden realistischen Gemälden der 60er-Jahre, beleuchtet die Tate das Werk Richters bis hin zur abstrakten Malerei, den Gemälden zur Baader-Meinhof-Gruppe aus den 80ern und den großen Glasskulpturen des letzten Jahrzehnts. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist Richters Gemälde «September» über die Terroranschläge vom 11. September 2001. Es ist erstmals in Großbritannien zu sehen. (dpa)
Tate Modern, London, 6. Oktober bis 8. Januar 2012

Erró: „Porträt und Landschaft“
Als Einzelgänger in der Kunst wird der isländisch-französische Maler Erró beschrieben, wohl auch, weil sein künstlerisches Schaffen so schwer zu greifen ist. Erró alias Gudmundur Gudmundsson malt und dreht Filme, er tritt als Aktionskünstler auf und reist durch die Welt. Aus Anlass des Ehrengastauftritts seiner Heimat Island auf der Frankfurter Buchmesse macht ein Teil seiner Kunstwerke in den kommenden Monaten Station in der Schirn Kunsthalle.Die Schau präsentiert neben mehreren Filmen auch Errós Serie «Scapes» sowie den gesamten Zyklus der «Monster» aus dem Jahr 1968. Darin stellt der Künstler den offiziellen Konterfeis von Prominenten ein zweites, monströs verzerrtes Gesicht gegenüber. (dpa)
Schirn Kunsthalle Frankfurt, 6. Oktober bis 8. Januar 2012

Joseph Beuys: „8 Tage in Japan und die Utopie Eurasia"
Eurasia - unter diesem Schlagwort wollte der Aktionskünstler Joseph Beuys (1921-1986) einen Zusammenschluss der europäischen und asiatischen Kultur fördern. Einen Einblick in diese Ideen gibt von Samstag an eine Ausstellung der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof Berlin. Sie fußt auf 30-stündigem Filmmaterial, das während eines Besuchs von Beuys 1984 in Tokio gedreht wurde. "Es ist nun erstmals möglich, dieses kostbare Material in Deutschland zu zeigen", teilte die Nationalgalerie im Vorfeld mit. Der auch international hoch geschätzte Beuys hatte damals eine Ausstellung im Seibu Museum in Tokio. Ein japanisches Filmteam begleitete ihn bei seiner Ankunft, bei der Eröffnung und Gesprächen mit Studenten und dem Publikum nach der Aufführung seiner Aktion Coyote III. (dpa)
Hamburger Bahnhof, Berlin, 8. Oktober bis 1. Januar 2012, Vernissage: 7. Oktober, 20 Uhr

Alighiero Boetti: „Game Plan“
Wer war Alighiero Boetti? Es gab mindestens zwei, schließlich trat der früh verstorbene Italiener (1940–1994) seit den 70er-Jahren unter dem Namen des fiktiven Künstlerduos Alighiero e Boetti auf. Seine bisher umfangreichste Retrospektive in der Reina Sofia, die 2012 auch in der Tate Modern und danach im MoMA zu sehen sein wird, zeigt ihn als einen der vielschichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts: Klassifizierungen ging er aus dem Weg, von der Arte povera, als deren Repräsentant er gelabelt wurde, distanzierte er sich in den 70ern. Über 100 Werke aus vier Jahrzehnten sind zu sehen, darunter die berühmten textilen Weltkarten, die Boetti in Kollaboration mit Handwerkern in Afghanistan und Pakistan herstellte. (monopol)
Reina Sofia, Madrid, 5. Oktober bis 5. Februar 2012

Anselm Kiefer: Ausgewählte Arbeiten aus der Sammlung Grothe"
Nach Neo Rauch widmet sich das Burda-Museum in Baden-Baden dem Maler Anselm Kiefer. Ab diesen Freitag sind 33 großformatige Bilder des 1945 in Donaueschingen geborenen Künstlers zu sehen. Sie stammen fast alle aus der Sammlung des Duisburger Bauunternehmers und Kunstmäzens Hans Grothe. Frieder Burda steuert das 1995 entstandene Werk «Böhmen liegt am Meer» bei, das sich in seinem Besitz befindet. Im Fokus der Ausstellung steht nicht Kiefers Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit, sondern es dominieren „die christlich-jüdischen, die mythologischen Themen“, erklärt der Kurator Walter Smerling. (dpa/monopol)
Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 7. Oktober bis 15. Januar 2012, Vernissage: 6. Oktober, 19 Uhr

„Schönheit und Vergänglichkeit“

Schon Ovid wusste: „Schönheit ist vergänglich, und wie sie mit den Jahren zunimmt, nimmt sie auch ab.“ Dass die alte Frage nach Verfall und Tod nichts von ihrer Aktualität verloren hat, beweist eine Ausstellung in Wien mit Arbeiten von Jörg Immendorff, Antoni Tàpies, Marc Quinn und drei weiteren Künstlern. Jannis Kounellis’ Fragmente eines verwitterten Holzbootes, späte Selbstporträts von Zoran Mušič und für immer fixierte Reste eines Festmahls (Bild: Daniel Spoerri „Assemblage mit dem Kopf eines Pferdes“) thematisieren Vergänglichkeit und Ewigkeit zugleich. Lesungen mit Werken von 17 jungen Autoren begleiten die Schau.(monopol)
Essl Museum, Wien, 5. Oktober bis 22. Januar 2012

Weitere Eröffnungen finden Sie in unserem Vernissagekalender