Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Unsere Kunsttipps für Essen, Frankfurt, Halle, Venedig und Zürich

Virginia Lee Montgomery in Essen
Das Museum Folkwang zeigt in Europa die erste institutionelle Einzelausstellung von Virginia Lee Montgomery. Sie ist Teil der Ausstellungsreihe "6 ½ Wochen" und nach der Videoarbeit "PONY HOTEL" (2018) benannt. Im Zentrum steht der Pferdeschwanz. Gleichzeitig wird eine autobiografische Auseinandersetzung visualisiert: Durch ihre zusätzliche Beschäftigung als Graphic Facilitator reist Montgomery für Live-Visualisierungen von Konferenzen durch die USA. Die dabei bezogenen Hotelzimmer sind oftmals Setting ihrer Videoarbeiten. In "PONY HOTEL" entwickeln Zöpfe in verschiedenen Variationen ein Eigenleben, eine Hand mit manikürten Fingernägeln durchstößt ein Backwerk, weißer Sirup tropft auf eine Armbanduhr. Durch die Kombination der symbolträchtigen Elemente wird ein breites Feld an Assoziationen geboten. Im Museum Folkwang kombiniert die US-Künstlerin ihre Arbeit mit einer Skulptur aus der Sammlung.
"PONY HOTEL", Museum Folkwang in Essen, bis 23. Juni

"Sagmeister&Walsh: Beauty" in Frankfurt
Was ist schön, wieso lieben wir Schönheit? Die Museen für Angewandte Kunst in Wien und Frankfurt haben den Star-Designer Stefan Sagmeister eingeladen, diese Frage in Form einer Ausstellung zu beantworten. Der in New York lebende Österreicher hat sich der Aufgabe mit seiner Büro-Partnerin Jessica Walsh gestellt. Designer hätten Schönheit lange vernachlässigt, sagte der Künstler bei der Vorbesichtigung. In der Ausstellung "Sagmeister&Walsh: Beauty" läuft der Besucher durch einen mit Lichtmustern bespielten Nebel-Vorhang und reibt sich die Augen angesichts eines Zimmers, in dem Wände, Möbel und ein Mantel am Kleiderhaken mit dem gleichen psychedelischen Muster überzogen sind. Als schön empfundene Städte wie Paris werden kontrastiert mit anonymer Flughafenarchitektur. Die Ausstellung punktet mit vielen Mitmachstationen. (dpa)
"Sagmeister&Walsh: Beauty", Museen für Angewandte Kunst in Frankfurt, 11. Mai bis 15. September

"Nacht der Museen" in Frankfurt
Bis spät in die Nacht können Frankfurter und Kulturbegeisterte am Samstag wieder in ein vielfältiges Angebot von Museen, Bühnen und anderen Kulturinstitutioneneintauchen. In der Mainmetropole sowie in den Nachbarstädten Offenbach und Eschborn bietet die "Nacht der Museen" Führungen, Performances, Live-Musik, Lesungen und weitere Programmpunkte. Per Shuttle-Service gelangen die Nachtschwärmer an alle Veranstaltungsorte vom Archäologischen Museum bis hin zum Frankfurter Zoo. Im Mittelpunkt der langen Kulturnacht stehen auch in diesem Jahr die Museen, die rund um ihre Dauer- und Sonderausstellungen ein abwechslungsreiches Angebot zusammengestellt haben. Jubiläen spielen dabei eine besondere Rolle: So widmet sich etwa das Deutsche Architekturmuseum mit einer raumgreifenden Performance dem 100. Geburtstag des Bauhaus. Im Deutschen Filminstitut und Filmmuseum (DFF) begeben sich die Besucher anhand von filmischen Anekdoten und Mitmachangeboten auf eine Reise in die 70-jährige Geschichte des Ausstellungshauses. (dpa)
"Nacht der Museen" in Frankfurt, am 11. Mai ab 19 Uhr

Biokunststoffe in Halle
Von der Tasse aus Kaffeesatz bis zum Werkstoff aus Hühnerei: In der Ausstellung "Bio, Kunststoff  oder beides?" werden an der Kunsthochschule in Halle Ideen zur Nutzung von Naturmaterialien und deren Verwertung gezeigt. Es seien 16 Arbeiten von angehenden Künstlern und Designern der Kunsthochschule sowie Exponate aus der Schweiz zu sehen, sagte eine Sprecherin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle am Montag. Anliegen sei es, Alternativen zu Kunststoffen aufzuzeigen, die zum Beispiel für Verpackungen und Einweggeschirr verwendet werden. Zugleich gehe es um die Frage, wie nachhaltig etwa Einweggeschirr aus Naturmaterialien sei. (dpa)
"Bio, Kunststoff – oder beides?", Materialsammlung der Burg Bibliothek, in Halle (Saale) bis zum 5. Juli.

Biennale in Venedig
Zur Kunst-Biennale verwandelt sich Venedig von dieser Woche an zum 58. Mal in einen riesigen Ausstellungsraum. Die Hauptausstellung steht unter dem Motto "May You Live In Interesting Times". Sie wird vom US-Amerikaner Ralph Rugoff kuratiert und von rund 80 Künstlerinnen und Künstlern gestaltet. Dazu kommen Ausstellungen in nationalen Pavillons und anderen ausgewählten Orten der italienischen Lagunenstadt. Deutschland ist nicht nur mit Künstlerinnen wie der Bildhauerin Alexandra Bircken, der Filmemacherin Hito Steyerl oder der bildenden Künstlerin Rosemarie Trockel vertreten. Stephanie Rosenthal, Direktorin des Berliner Martin-Gropius-Baus, leitet die Jury, die zum Auftakt am Samstag über die Vergabe mehrerer Preise entscheidet. Den deutschen Pavillon gestaltet die iranisch-deutsche Video- und Installationskünstlerin Natascha Sadr Haghighian. Neben der documenta in Kassel gilt die Biennale Venedig als weltweit wichtigste Schau der Gegenwartskunst und findet alle zwei Jahre statt. (dpa)
"La Biennale di Venezia" in Venedig, bis 24. November
Hier zu mehr Infos rund um die Biennale 2019#

Pavillon Le Corbusier in Zürich
Nach rund eineinhalbjährigen Sanierungsarbeiten ist von Samstag an der Pavillon Le Corbusier in Zürich wieder für Besucher geöffnet. Das 1967 vollendete Gebäude am See-Ufer ist der letzte Bau des legendären Architekten und sein einziger Bau aus Stahl und Glas. Das farbenfrohe, filigran wirkende Haus gilt in Fachkreisen als architektonisches Juwel. Die erste Wechselausstellung zeigt unter dem Titel "Mon univers" die Sammelleidenschaft Le Corbusiers (18871965) und gibt damit einen Einblick in seinen gestalterischen Kosmos. Die Instandsetzung kostete rund fünf Millionen Franken (4,4 Millionen Euro). Das Architekturdenkmal ist seit 2014 in Besitz der Stadt. Die Trägerschaft hat das Museum für Gestaltung übernommen. Von Mai bis November hat das Haus Dienstag bis Sonntag geöffnet. (dpa)
Corbusier-Pavillon in Zürich, ab 11. Mai