Ausstellungen und Messen

Wohin in Basel?

Jeff Koons in der Fondation Beyeler
Man muss schon deshalb in die Fondation Beyeler in Riehen gehen, um noch einmal Koons’ 90er-Jahre-Kunst zu sehen. Zurück auf Anfang - schon machen die kühlen, klaren Installationen von Staubsaugern und Basketbällen deutlich, woraus sich die Arbeit des Superman of Pop speist. Mit der Fondation setzt sich die erste Schweizer Institution auf die Spur des amerikanischen Künstlers. Und natürlich ist sie daran interessiert, Koons im Licht dreier zentraler Werkgruppen als konzeptuellen Strategen auszuweisen. Monopol widmet Koons anlässlich der Einzelschauen in Riehen und auch in Frankfurt das Sonderheft „Monopol Spezial“ (ein Interviewauszug aus dem Heft) mit allen Informationen zum Künstler und seinen Ausstellungen – und einem von Koons selbst gestalteten Cover. Erhältlich am Kiosk oder hier bestellen.
Fondation Beyeler, bis 2. September

Design Basel/Miami
Sehr unterschiedlich hat sich bislang die Design Miami/Basel als Schwestermesse der Art Basel präsentiert – mal als Tipp für edle Vintage-Möbel, mal als Showroom für Design-Schnickschnack. Doch nun gibt es mit der ehemaligen Vitra-Mitarbeiterin Marianne Goebl eine neue Chefin, die mehr Experimente und einen Fokus auf funktionalm Design verspricht. Beispiel? Die Pariser Galerie Patrick Sequin zeigt ein Haus von Jean Prouvé, das dieser 1944 für Kriegsflüchtlinge entworfen hat. Es wird täglich vor den Besuchern auf- und wieder abgebaut, um die „Intelligenz und Schönheit des Projekts“ (Goebl) zu demonstrieren.
Design Miami/Basel, bis 17. Juni
 
Schaulager Satellite
Temporär ist der Pavillon, den die renommierten Schweizer Architekten Herzog & de Meuron auf dem Messeplatz errichtet haben: für das Baseler Schaulager, das gerade umgebaut wird und sonst in Münchenstein am Rand des Geschehens agiert. Jetzt besetzt der schneeweiße Bau zwei Wochen lang den Messeplatz und beherbergt Teile der privaten Sammlung von Maja Oeri, der Stifterin hinter dem Projekt. „Schaulager Satellite“ will aber nicht bloß zeigen, was Oeri besitzt, sondern auch welches Konzept hinter dem eindrucksvollen Sammlungsbau steht.
Schaulager Satellite, bis 18. Juni

Craigie Horsfield in der Kunsthalle
Seit den 90er-Jahren beschäftigt sich Craigie Horsfield mit kollaborativen Projekten. Film, Soundinstallation, Performance und architektonische Konzepte gehören zu seiner künstlerischen Praxis. Für die Ausstellung „Slow Time and Present“ in der Kunsthalle Basel hat Horsfield zwei große Fresken entworfen, die Fotografie in das historische Medium übersetzen. Eine Arbeit basiert auf Filmstills, die während der jährlichen und reichlich unheimlichen Prozession „Festa dei Gigli“ im italienischen Nola aufgenommen wurden. Die andere hat ihren Ursprung in Stills aus der Aufnahme eines Konzertes der italienischen Hip-Hop-Reggae-Band „99 Posse“ in Neapel.
"Slow Time and the Present", Kunsthalle Basel, bis 26. August

"Craft & Scenography" im Depot Basel
Das Depot Basel ist besonders eloquent, wenn es bei der Selbstbeschreibung darum geht, was man nicht ist: keine Messe, kein Museum, keine Galerie. Stattdessen trifft man hier auf einen Ort für „kontemporäre Gestaltung mit den besten Absichten“ und spannende Ausstellungen. „Craft & Scenography“ heißt das aktuelle Projekt, das auf „ein gutes Gespräch zwischen verschiedenen Disziplinen“ setzt. Wie das geht, erklären die Objekte und Sammlerstücke vor Ort. Oder aber am Mittwoch, 13. Juni, ab 14 Uhr ein Talk zwischen dem Kulturwissenschaftler Tido von Oppeln, der Designerin Judith Seng, dem Künstler Marcel Frey und Kritiker Burkhard Meltzer.
"Craft & Scenography", Depot Basel,  bis 11. Juli

Art Parcours der Art Basel
Möchte uns Claude Lévêque mit seiner Arbeit sagen, dass die Kunstkarawane an ihr Ende gekommen ist? Immerhin wird seine Riesenskulptur „Ring of Fire" (2011), ein aus dem Verkehr gezogenes Wohnmobil, jetzt auf der Art Basel gezeigt, die sich als ultimativer Stopp des internationalen Kunstmarktgeschehens versteht. Lévêques Arbeit ist Teil des Segments „Art Parcours“, das jenseits der Messehallen Kunstwerke im Basler Stadtraum verteilt. Kuratiert hat das elf Künstler umfassende Programm wie zuletzt Jens Hoffmann. Rodney Graham wird Malerei im Restaurant "Zur Mägd" zeigen, Alexandra Mir filetiert einen Fiat 600, das kubanische Duo Los Carpin-teros bespielt die Predigerkirche. Und Pedro Reyes führt eine Puppenschau auf, in deren Verlauf Karl Marx und Adam Smith über Warhol und die Occupy-Bewegung diskutieren!
Art Parcours der Art Basel, 13. bis 17. Juni