Podcast "Kunst und Leben"

Wohin steuert der Kunstmarkt?

Blick auf die Art Basel Paris, Grand Palais, 2025
Foto: Courtesy Art Basel

Blick auf die Art Basel Paris, Grand Palais, 2025

Galerieschließungen, sinkende Umsätze, Verunsicherung überall – ist der Kunstmarkt in der Krise? Wir haben uns auf den jüngsten Kunstmessen umgehört und zeichnen im "Kunst und Leben"-Podcast ein Stimmungsbild

"Eine Branche im freien Fall", schrieb "Artnet"-Journalistin Katya Kazakina Anfang September und zitierte einen New Yorker Kunsthändler: "Der Kunstmarkt hat keinen Saft mehr. Man wird nur ausgepresst, ausgepresst, ausgepresst." Tatsächlich haben in den vergangenen Monaten mehrere große US-Galerien geschlossen. Laut dem Art Basel & UBS Art Market Report 2024 sind die weltweiten Umsätze um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Gleichzeitig ist die Zahl der Transaktionen gestiegen.

"Die großen Einbrüche", erklärt Monopol-Redakteurin Silke Hohmann in einer neuen Folge des "Kunst und Leben"-Podcast, "gab es vor allem im allerhöchsten Segment – also bei Werken über zehn Millionen Dollar. Im unteren Bereich hingegen wächst der Markt." Einen Großteil ihrer Umsätze erzielen Galerien weiterhin auf Kunstmessen – etwa auf der Frieze in London oder der Art Basel Paris. Beide versuchen, auf die Veränderungen im Markt zu reagieren.

"Die Frieze hat ihr Layout im vergangenen Jahr komplett überarbeitet", erzählt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr im Podcast. "Junge Galerien stehen jetzt ganz vorne, die etablierten weiter hinten – das macht das Ganze frischer und lebendiger." Auch in Paris setzt die Art Basel auf neue Akzente. Im prachtvollen Grand Palais, das für die Weltausstellung von 1900 errichtet wurde, dominieren zwar große Namen wie Pace, Zwirner oder Hauser & Wirth, doch auch hier ist die Balance zwischen Tradition und Aufbruch spürbar.

Wer sammelt heute Kunst?

Nicht nur der Markt, auch die Käuferschaft verändert sich. Laut der Studie Art Basel & UBS Survey of Global Collecting 2025 sind vor allem Millennials und die Generation Z offener für neue Formate. Während die Boomer-Generation weiterhin vor allem Malerei bevorzugt, kaufen jüngere Sammlerinnen und Sammler zunehmend digitale Kunst, Drucke, Fotografien sowie Videoarbeiten.

Bemerkenswert: Unter den jüngeren Kunstkäufer:innen sind heute mehr Frauen als Männer aktiv. "Es findet ein Vermögenstransfer von den Boomern zu den Millennials statt", erklärt Silke Hohmann. "Und diese sammeln einfach anders – nicht mehr so wie ihre Eltern."

In der neuen Folge von "Kunst und Leben" berichten Elke Buhr und Silke Hohmann von ihren Eindrücken aus London und Paris – und davon, warum der Kunstmarkt vielleicht weniger im freien Fall ist, als viele behaupten.

"Kunst und Leben" ist ein Monopol-Podcast in Kooperation mit Detektor.FM und moderiert von Sara-Marie Plekat. Zweimal im Monat geht es um alles, was die Kunstwelt bewegt – von Künstlerinnen und Kuratoren bis hin zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Jetzt reinhören – überall, wo es Podcasts gibt, und die aktuelle Folge auch direkt hier: