Doppelgänger in der Kunstgeschichte

Rapper Young Thug und die Malerei

Ein Instagram-Account stellt den Rapper Young Thug neben bekannte und weniger bekannte Werke aus der Kunstgeschichte

Für das Cover seines Albums "Jeffery" ließ sich der Rapper Young Thug im lila Kleid fotografieren, für den Clip zum Song "Wyclef Jean" spielt er mit den gängigen Klischees aus Rap-Videos und zieht sich als Künstlersubjekt fast ganz zurück. Kritiker werfen ihm vor, er könne gar nicht rappen, sondern seine Verse gehen in unartikuliertem Genuschel unter. So oder so, Young Thug steht für den neuen Hip-Hop.

Für den Instagram-Account @youngthugaspaintings sieht die niederländische Fotografiestudentin Hajar Benjida nun Parallelen zwischen den Posen des Rappers und der Kunstgeschichte - aus Faulheit, wie sie behauptet, denn so musste sie für ihre Seminararbeit selbst keine Fotos machen. Die Ähnlichkeiten, die sie entdeckt, sind trotzdem erstaunlich: Pelzmäntel und Schmuck passen zu Renaissanceporträts (siehe Hans Holbeins "Die Gesandten") und dem Wunsch nach Repräsentation. In anderen Zusammenstellungen zeigt sich die androgyne Seite des Rappers ("Das Mädchen mit dem Perlenohrring"). Eine weitere Gruppe von Gemälden gibt Anlass zu einem kritischen Blick auf die Kunstgeschichte. Denn eigentlich tauchen Nicht-Weiße dort bis ins 19. Jahrhundert kaum auf und dann, in der Zeit des Imperialismus, nur als romantisierte Kolonialsubjekte.

Die Bilder wurden nun bei der Art Basel / Miami Beach vorgestellt. Ganz neu ist die Idee aber nicht. Der Account @artlexachung nämlich sucht und findet die Schwestern des britischen It-Girls Alexa Chung in der Kunstgeschichte.