Betrugsfall in Düsseldorf

Zahnarzt legt Teilgeständnis wegen falscher Picassos ab

Fassade des Landgerichts Düsseldorfs
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Fassade des Landgerichts Düsseldorfs

Im Prozess um 26 gefälschte Gemälde von Pablo Picasso hat ein Zahnarzt aus Neuss ein Teilgeständnis abgelegt

Im Gegenzug war ihm dafür vom Landgericht Düsseldorf eine Bewährungsstrafe von höchstens eineinhalb Jahren Haft zugesichert worden. Der 52-Jährige Mediziner gab am Montag zu, Mitarbeitern von Auktionshäusern in einem Düsseldorfer Hotel 26 gefälschte Picasso-Bilder gezeigt zu haben. Dabei war der Schwindel aufgeflogen. Dass es Fälschungen waren, habe er zwar nicht gewusst, betonte der Mediziner. Er habe aber gewisse Zweifel an der Echtheit gehabt.

Die Bilder habe er von einem Kunstvermittler bekommen, berichtete der Angeklagte weiter. Der habe behauptet, sie in Belgrad einem ehemaligen Botschafter Serbiens abgekauft zu haben. Er habe dem Vermittler für dessen Auslagen rund 200 000 Euro gezahlt. Es sei geplant gewesen, die Bilder gemeinsam zu verkaufen.

Der Vermittler war bereits 2019 vom Amtsgericht Ludwigsburg wegen Betrugs zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte einem Unternehmer aus Süddeutschland für 300 000 Euro Bilder angedreht, die angeblich aus der Sammlung eines ehemaligen jugoslawischen Generals stammten. Tatsächlich stammten sie wohl aus derselben Fälscher-Werkstatt in Belgrad wie die Bilder in Düsseldorf.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Zahnarzt unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke und den Gebrauch unechter Urkunden vor, weil er gefälschte Echtheitszertifikate vorgelegt hatte.