Kriegserklärung an die AfD

Zentrum für politische Schönheit will Panzer in Dresden aufstellen

Die Aktivisten vom "Zentrum für Politische Schönheit", Cesy Leonard, Stefan Pelzer und Philipp Ruch
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Die Aktivisten vom "Zentrum für Politische Schönheit", Cesy Leonard, Stefan Pelzer und Philipp Ruch bei einer Pressekonferenz im Dezember 2018

Die Künstlergruppe ZPS hat angekündigt, zur Landtagswahl in Sachsen mit einem Panzer vor dem Landtag aufzufahren. Leiter Philipp Ruch sprach von einem Zeichen der wehrhaften Demokratie 

Das für umstrittene Kunstaktionen bekannte "Zentrum für politische Schönheit" (ZPS) will vor der sächsischen Landtagswahl vor der AfD warnen. Man wolle mit einem Panzer vor dem Dresdner Landtag auffahren und der AfD den Krieg erklären, sagte der Leiter Philipp Ruch am Freitag. Nach Angaben der Polizei ist die Aktion angemeldet. Ob der Panzer vor dem Landtag aufgebaut werden könne, sei aber unklar. "Dort steht jede Menge Übertragungstechnik", sagte ein Sprecher. Zuständig sei die Stadt als Versammlungsbehörde. Dort sei die geplante Aktion angezeigt worden, hieß es. "Über mögliche Auflagen wurde noch nicht ‎abschließend entschieden", erklärte eine Sprecherin. ‎Zuvor hatte die "Sächsische Zeitung" online berichtet.

"Wir sehen die Aktion als Zeichen der wehrhaften Demokratie und der Zivilgesellschaft", sagte Ruch. "Der Panzer nimmt schon Kurs auf Dresden." Er solle in der Nacht zum Sonntag vor dem Landtag platziert werden. Das Gefährt soll auf einem Tieflader in die sächsische Landeshauptstadt transportiert werden. Für den Fall, dass es die letzten freien Wahlen in Sachsen seien, wolle man vom Recht der Meinungsfreiheit Gebrauch machen. 

Für die Landtagswahl am Sonntag wird mit einem deutlichen Erstarken der AfD gerechnet, die bei der letzten Landtagswahl mit 9,7 Prozent in das sächsische Landesparlament zogen. In den jüngsten Umfragen kam die CDU allerdings auf Werte zwischen 29 Prozent 31 Prozent - und hätte somit einen Vorsprung vor der AfD (25 Prozent).

Das Zentrum für Politische Schönheit sorgt immer wieder für Aufsehen. So hatten Aktivisten neben dem Haus des Thüringer AfD-Politikers Björn Höcke das Berliner Holocaust-Mahnmals nachgebaut. Da sie auch für ihre Gedanken- und Verwirrspiele bekannt sind, wird sich die tatsächliche Gestalt ihrer Aktion wohl erst am Sonntag zeigen.