Auszeichnung der Pinchuk Foundation

Aziz Hazara gewinnt Future Generation Art Prize 2021

Der afghanische Künstler Aziz Hazara bekommt den mit 100.000 Dollar dotierten Future Generation Art Prize der ukrainischen Pinchuk Foundation. Drei weitere Künstlerinnen und Künstler wurden mit "Special Prizes" geehrt

Aziz Hazara aus Aufghanistan ist der sechste Preisträger des hochdotierten Future Generation Art Prize der ukrainischen Viktor Pinchuk Foundation. Er bekommt ein Preisgeld von 100.000 US-Dollar, von dem 40.000 Dollar als Investitionen in neue Kunstprojekte genutzt werden sollen. Hazara, der derzeit mit einem Stipendium als "Artist in Residence" am Künstlerhauses Bethanien in Berlin arbeitet, wird für seine Video-Installation "Bow Echo" geehrt, die fünf Jungen in einer Landschaft nahe Kabul zeigt. Gegen starken Wind versuchen sie, in eine Spielzeugtröte zu blasen, während immer wieder die Geräusche von sich nähernden Drohnen zu hören sind. Laut der Jury, zu der unterem die Künstlerin Shilpa Gupta und der ehemalige Biennale-Kurator Ralph Rugoff gehörten, ist die Arbeit "ein ephemeres und zwingendes Monument unserer Gegenwart". Die Arbeit war 2020 auf der Sydney-Biennale zu sehen. 

Desweiteren wurden drei Positionen mit "Special Prizes" und insgesamt 20.000 US-Dollar ausgezeichnet. Eine Ehrung ging an die in Amsterdam lebende südkoreanische Künstlerin Mire Lee, deren alien-hafte Skulpturen gerade zusammen mit Werken von HR Giger im Schinkel-Pavillon in Berlin zu sehen sind. Außerdem wurde die architektonischen Skulpturen der polnischen Künstlerin Agata Ingarden und die Filme von Pedro Neves Marques aus Portugal ausgezeichnet, die sich mit Körperbildern, Gender und sich wandelnden Vorstellungen von Elternschaft beschäftigen. Arbeiten von allen Nominierten des Future Generation Art Prize werden während der Venedig-Biennale 2022 als "Collateral Event" in einer Ausstellung in der Scuola Grande della Misericordia gezeigt werden. 

Der ukrainische Sammler Viktor Pintschuk stiftet den Preis, dessen Gewinnerinnen und Gewinner alle zwei Jahre in einem offenen internationalen Wettbewerb von einer Jury ermittelt werden, im Jahr 2009. Der Unternehmer Viktor Pintschuk, laut Schätzungen der zweitreichste Ukrainer, wurde in der Stahlindustrie vermögend. 2006 eröffnete er in Kiew mit dem Pinchuk Art Centre das erste Privatmuseum für zeitgenössische Kunst auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetrepublik.