Seenotrettung in Italien

Banksy-Schiff beschlagnahmt

Das von Banksy bemalte Rettungsschiff "Louise Michel" im Mittelmeer
Foto: -/Louise Michel/dpa

Das von Banksy bemalte Rettungsschiff "Louise Michel" im Mittelmeer

Ein vom britischen Künstler Banksy finanziertes und besprühtes Seenotrettungsschiff für Flüchtende wurde von den italienischen Behörden beschlagnahmt

Wie Medien berichten, wurde das Schiff seit dem 25. März auf der sizilianischen Insel Lampedusa am Auslaufen gehindert. Zunächst erhielt die Crew keine schriftlich formulierte Begründung für die Blockade. Nun wurde das Schiff beschlagnahmt. Grund dafür sei der Verstoß gegen ein neues Gesetz, das Schiffe davon abhalten soll, mehrere Rettungsfahrten zu unternehmen. Es wurde unter Italiens rechter Premierministerin Giorgia Meloni erlassen.

Das einzige Ziel des Blockade-Gesetzes sei, es willentlich in Kauf zu nehmen, dass Menschen bei ihrer Flucht stürben, so die Crew gegenüber "Artnet News".

Das Schiff "MV Louise Michel", das den Namen einer französischen Aktivistin aus dem 19. Jahrhundert trägt, hat in vier Missionen bisher 180 Menschen gerettet. Der Künstler Banksy hatte der deutschen Kapitänin Pia Klemp eine E-Mail geschrieben, in der er sie fragte, ob sie Geld für ein Boot gebrauchen könne. Daraufhin war die "MV Louise Michel" angeschafft und mit Erlösen aus den Kunst-Verkäufen von Banksy finanziert worden. Der Künstler besprühte es in pinker Farbe und verzierte es mit der Schablone seines Ballon-Mädchens, das den Arm statt zu einem Ballon zu einem Rettungsring in Herzform ausstreckt.