Die Wüste lebt Die Oase Al-Ula ist ein von der Natur geschaffenes Freilichtmuseum mit majestätischen Felsformationen und Schluchten und einem ebenso reichen kulturellen Erbe: Die im 1. Jahrtausend vor Christus entstandenen Felsengräber in Hegra sind Saudi-Arabiens erstes UNESCO-Weltkulturerbe. Seit das lange abgeschirmte Land 2019 auch Touristenvisa für Nicht-Muslime einführte, ist die Region im Aufbruch: Kronprinz Mohammed bin Salman will sein Land öffnen und in eine postfossile Zukunft lenken, zarte gesellschaftliche Liberalisierungen zählen ebenso dazu wie das milliardenschwere, umstrittene Architektur-Großprojekt "Vision 2030" oder eine permanente Land-Art-Ausstellung, die ab 2026 auf einem 65 Quadratkilometer großen Areal in Al-Ula realisiert werden soll. Den Weg dorthin soll das Festival Desert X weisen, das in seiner jetzt zu Ende gegangenen dritten Ausgabe Werke von 17 internationalen Künstlern wie Ibrahim Mahama, Monira Al Qadiri, Kader Attia oder Aseel AlYaqoub (unser Bild) umfasste. So spektakulär die Beiträge für Desert X sind – ob das Festival tatsächlich politischen Wandel bringt oder doch nur Art-Washing für ein autoritäres Regime, wird erst die Zukunft zeigen.