Streit wegen Standort

Essen lässt Vergabe des Fotoinstituts nach Düsseldorf überprüfen

Die Stadt Essen lässt die Vergabe des geplanten Deutschen Fotoinstituts nach Düsseldorf rechtlich überprüfen

Das teilte die Stadt am Mittwoch mit. Zuvor hatte die Funke-Mediengruppe berichtet. Essen hatte sich ebenfalls für das Institut beworben, auf die fotografische Expertise des Essener Museums Folkwang verwiesen und am Welterbe Zollverein einen möglichen Standort angeboten. Obwohl eine von der früheren Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) einberufene Expertenkommission Essen favorisiert hatte, hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages im November vergangenen Jahres eine Entscheidung für finanzielle Ausstattung des geplanten Instituts und die Vergabe nach Düsseldorf getroffen.

Ein Staatsrechtler werde diese Entscheidung auf Wunsch des Essener Oberbürgermeisters Thomas Kufen (CDU) "rechtlich überprüfen", teilte die Stadt mit. Geplant sei zunächst eine Ersteinschätzung, die nach Ostern vorliegen solle. Dann werde die Stadt über die Beauftragung eines vertieften Gutachtens entscheiden. In Essen war die Entscheidung pro Düsseldorf auf starke Kritik getroffen - unter anderem auch, weil sich die Konstituierung der Gründungskommission dort hinzieht und die Landeshauptstadt bisher keinen möglichen Standort für das Institut präsentiert hat.

In der auch Bundesinstitut für Fotografie genannten Einrichtung sollen Nachlässe von Fotografen gesammelt, Forschung zu Restaurierung und Konservierung vorangetrieben sowie Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen organisiert werden.