Monopol-Podcast "Kunst und Leben"

Gerhard Richter, der Bildermacher

Eine Frau während eines Presserundgangs im Dresdner Albertinum in der Ausstellung "Gerhard Richter - Portraits. Glas. Abstraktionen" (bis 1. Mai) vor dem Ölgemälde "4900 Farben"
Foto: dpa

Eine Frau während eines Presserundgangs im Dresdner Albertinum in der Ausstellung "Gerhard Richter - Portraits. Glas. Abstraktionen" (bis 1. Mai) vor dem Ölgemälde "4900 Farben"

Zum 90. Geburtstag von Gerhard Richter sprechen wir in einer Doppelfolge des Monopol-Podcasts über seine Bedeutung für die Kunst. Mit dabei: Richter-Kenner Dietmar Elger und Künstler Thomas Demand 

Er mag Deutschlands berühmtester und erfolgreichster Künstler sein, aber er hatte es nie nötig, das herauszuschreien. Die Intensität der Werke von Gerhard Richter entsteht nicht durch Überwältigung, sondern durch das beharrliche Nachdenken darüber, was ein Bild im Medienzeitalter sein kann. Und die ständigen Auktionsrekorde sind für ihn keine Bestätigung seiner Eitelkeit, sondern eine eher unwillkommene Ablenkung von dem, was ihm wirklich wichtig ist: seinem Werk.

Am Mittwoch wird Gerhard Richter 90 Jahre. Wir fragen in einer Doppelfolge des Monopol-Podcasts "Kunst und Leben" nach seiner Bedeutung für die zeitgenössische Kunst. Zu Wort kommt unter anderem Dietmar Elger, ehemaliger Sekretär des Künstlers und heute Leiter des Gerhard Richter Archivs der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 

Unter dem Titel "Gerhard Richter – Portraits. Glas. Abstraktionen." zeigt das Albertinum in Dresden eine Jubiläumsausstellung. Jeder Begriff steht dabei für einen anderen Raum. Neben einem Selbstportrait von Richter aus dem Jahr 1996, sind außerdem Familienbilder zu sehen. So zum Beispiel "S mit Kind" (1995), das Richters Frau Sabine Moritz mit dem gemeinsamen Sohn zeigt. Im Gegensatz zu diesen gemalten Bildern steht der Begriff Glas. Er repräsentiert Bilder, die durch Spiegelung oder den Blick durch eine Glasscheibe entstehen, sagt Dietmar Elger. "Dieses ständige Verändern der Bilder, das ist etwas, was ihn fasziniert und interessiert. Es ist der Gegenpol zu den gemalten Bildern, die ja statisch sind, während sie im Spiegel immer andere Bilder sehen."

Hier können Sie den ersten Teil hören, den zweiten Teil finden Sie weiter unten:


In Gerhard Richters Werk findet sich sowohl abstrakte als auch figurative Malerei. Darin sieht der deutsche Künstler Thomas Demand einen großen Einfluss auf Künstlerinnen und Künstler seiner Generation. Außerdem verarbeitet Richter häufig historische Ereignisse oder verwendet Pressefotografien, die er auf unterschiedliche Weise verfremdet. Das mache ihn zu einem ständigen Ahnen im Regal eines jeden Künstlers, der sich um Bilder kümmert und um das Bewusstsein von Medien, sagt Demand im zweiten Teil des "Kunst und Leben"-Podcasts zu Richter, den Sie hier hören können: