Rückzug von der Weltkunstschau

Hito Steyerls Arbeiten nicht mehr auf Documenta zu sehen 

Hito Steyerl in der Düsseldorfer Kunstsammlung K21
Foto: dpa

Hito Steyerl in der Düsseldorfer Kunstsammlung K21

Einen Tag nachdem die deutsche Künstlerin Hito Steyerl ihren Rückzug von der Documenta Fifteen in Kassel erklärt hat, sind ihre Arbeiten nicht mehr im Naturkundemuseum Ottoneum zu sehen

Sie seien am Freitagabend abgebaut worden, hieß es dort am Samstag. Steyerl hatte am Vortag vor dem Hintergrund des Antisemitismus-Eklats um die Schau mitgeteilt, sich nicht mehr an ihr zu beteiligen. 

Die 56-Jährige, die zu den international wichtigsten Künstlerinnen zählt, begründete ihren Schritt gegenüber der dpa in Berlin mit dem Rückzug Meron Mendels. Der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank hatte der Documenta-Leitung Untätigkeit vorgeworfen, nachdem auf der Ausstellung ein Banner mit antisemitischer Bildsprache entdeckt und abgebaut worden war, und erklärt, den Organisatoren nicht länger beratend zur Seite zu stehen. 

Steyerl schrieb ihrerseits in einer Mail an die Kunstausstellung, sie habe kein Vertrauen in die Fähigkeit der Documenta-Verantwortlichen, Komplexität zu vermitteln und zu übersetzen. "Dies bezieht sich auf die wiederholte Weigerung, eine nachhaltige und strukturell verankerte inklusive Debatte rund um die Ausstellung zu ermöglichen, sowie auf die faktische Weigerung, Vermittlung zu akzeptieren."