Standort weiter unklar

Künstler für Hanauer Mahnmal ausgewählt

Entwurf von Heiko Hünnerkopf für das Mahnmal zum Gedenken an den rassistischen Anschlag mit neun Toten in Hanau
Mahnmal 19. Februar von Heiko Hünnerkopf

Entwurf von Heiko Hünnerkopf für das Mahnmal zum Gedenken an den rassistischen Anschlag mit neun Toten in Hanau

Der Künstler Heiko Hünnerkopf soll das Mahnmal zum Gedenken an den rassistischen Anschlag mit neun Toten in Hanau gestalten

Sein "Einschnitt" genannter Entwurf wurde von Opferangehörigen und Hanauer Kommunalpolitikern ausgewählt, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Zur Wahl gestanden hatte noch der "WIR" genannte Entwurf der Berliner Künstlerin Susanne Lorenz.

Das Konzept von Hünnerkopf, der in Wertheim in Baden-Württemberg lebt, sieht ein aus Stahl gearbeitetes Halbrund mit den Namen der Anschlagsopfer vor. Insgesamt waren knapp 120 Entwürfe eingereicht worden.

Wo das Mahnmal errichtet wird, steht weiterhin nicht genau fest. Darüber sei noch keine Einigkeit erzielt worden, hieß es. Die Standortfrage hat eine kontroverse Debatte in der Stadt ausgelöst. Zum zweiten Jahrestag des Anschlags am 19. Februar hatten sich Angehörige erneut für den zentralen Marktplatz in der Innenstadt ausgesprochen. Doch Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und ein überwiegender Teil der politischen Vertreter sehen dies kritisch.

Wie die Stadt mitteilte, sprachen sich Angehörige dafür aus, besser kein Mahnmal aufzustellen, wenn der Marktplatz als Standort nicht mehrheitsfähig sei. Die politischen Vertreter hätten dafür geworben, dass das Mahnmal bei den Angehörigen sowie den Bürgern Anklang finden müsse.

Ein 43-jähriger Deutscher hatte am 19. Februar 2020 neun Menschen in Hanau aus rassistischen Motiven erschossen, bevor er seine Mutter und schließlich sich selbst tötete. Die Tat löste bundesweit Entsetzen aus.