"Pick-up artists"

New Yorker Museum untersucht Verführungskunst

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Eine Besucherin betrachten in einem Simulator die umstrittene Praxis sogenannter Verführungskünstler. Die Ausstellung "The Game: The Game" ist noch bis Ende März im Museum of the Moving Image im Stadtteil Queens zu sehen.

Mit einem Computerspiel, in dem mehrere Männer um die Aufmerksamkeit des Spielers oder der Spielerin buhlen, beleuchtet ein US-Museum die umstrittene Praxis sogenannter Aufreiß-Künstler

Die Charaktere und Dialoge in dem Simulator beruhen auf Tipps echter "pick-up artists", (PUA, "Aufreiß-Künstler"), die Rat zur Eroberung von Frauen anbieten. Kritikern zufolge geht es ihnen allerdings nur darum, die jeweilige Frau möglichst schnell zum Sex zu bewegen. Die Ausstellung "The Game: The Game" (der Titel bezieht auf ein Buch des Journalisten Neil Strauss, auf Deutsch: "Die perfekte Masche") ist noch bis Ende März im Museum of the Moving Image im Stadtteil Queens zu sehen.

Für die Ausstellung forschte Künstlerin Angela Washko mehrere Jahre in der PUA-Gemeinde, bevor sie ihre Funde für die Schau nun in das spielerische Szenario verwandelte. In "The Game: The Game" können Spieler die Methoden der Männer erforschen, diese durch eigene Antworten offenlegen und entschärfen. Das teils kitschige, teils gewalttätige Verhalten könne nur enttarnt werden, wenn die Spieler sich den Annäherungsversuchen beugen, schreibt das Museum.

Die Ausstellung falle auf einen "Moment des Aufschreckens, an dem die Vereinigten Staaten eine weitreichende öffentliche Debatte über die Verbreitung sexueller Belästigung und Gewalt" führen, heißt es. Die Musik zum Spiel stammt von der aus Kalifornien stammenden Alternative-Band Xiu Xiu, die einen verstörenden Soundtrack zu den beklemmenden Dialogen liefert.