Academy Awards

Sandra Hüller, Wim Wenders und Ilker Catak für Oscar nominiert

Die Nominierungen für die Oscars 2024 stehen fest. Aus Deutschland sind die Schauspielerin Sandra Hüller sowie die Regisseure Wim Wenders und Ilker Catak dabei

Die deutschen Regisseure Wim Wenders und Ilker Catak sind mit ihren Filmen "Perfect Days" (für Japan) und "Das Lehrerzimmer" (für Deutschland) in der Sparte bester internationaler Film für einen Oscar nominiert. Das gab die Film-Akademie in Los Angeles am Dienstag bekannt.

Auch die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller darf auf eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen Hollywoods hoffen. Sie ist für ihre Hauptrolle in dem Drama "Anatomie eines Falls" nominiert. In dem Film der französischen Regisseurin Justine Triet spielt Hüller (45) eine erfolgreiche Schriftstellerin unter Mordverdacht. Es ist die erste Oscar-Nominierung für die aus Suhl in Thüringen stammende Schauspielerin, die in Leipzig lebt. Mit Hüller treten in der Sparte "Beste Hauptdarstellerin" vier weitere Schauspielerinnen an: Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon"), Carey Mulligan ("Maestro"), Annette Bening ("Nyad") und Emma Stone ("Poor Things").

"Für mich ist das, was jetzt passiert ist, so ein bisschen das höchste der Gefühle", sagte die 45-Jährige am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Die Nominierung habe sie zu Hause im Livestream verfolgt. Feiern werde sie heute nicht - sie fahre nun zur Arbeit, sagte sie. "Ich bin jetzt gleich auf Arbeit und komme morgen nach Hause. Aber ich freue mich jetzt einfach die ganze Zeit. Reicht ja auch."

Wim Wenders kommentierte die Nominierung demütig: "Es ist so eine große Ehre für mich, Japan bei den Oscars zu vertreten, das Land meines großen filmischen Meisters Yasujiro Ozu! 'Perfect Days' war von seinem Esprit getragen, also könnte ich nicht glücklicher sein über diese Nominierung", teilte der 78-Jährige mit. Wenders war bereits dreimal für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert: 2000 mit der Musiker-Doku "Buena Vista Social Club", 2012 mit dem 3D-Tanzfilm "Pina" über Pina Bausch sowie 2015 mit der Doku "Das Salz der Erde" über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado.

Regisseur Ilker Catak freut sich über seine Nominierung mit Wim Wenders in der selben Sparte. "Wir sind uns gerade alle in die Arme gefallen und haben ein Glas Champagner getrunken und es ist natürlich toll", sagte der 40-Jährige der dpa. "Also es ist wirklich toll", sagte Catak. "Auch deshalb, weil wir mit Wim Wenders zusammen nominiert sind. Und Wim war ein Idol, einer meiner Lehrer quasi. Noch zwei Stunden vor der Verkündung haben Wim und ich uns geschrieben und ich meinte: 'Das ist mein größter Traum, mit dir zusammen nominiert zu sein.' Und jetzt passiert es, und es ist einfach wirklich überwältigend. Aber auch, dass Sandra Hüller nominiert ist - das ist einfach toll."

Cataks Film "Das Lehrerzimmer" handelt von einem Konflikt an einer Schule, der aus dem Ruder läuft. Im Zentrum steht eine junge Lehrerin (Leonie Benesch), die eine Diebstahlserie aufklären will.

Die 96. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood ist für den 10. März geplant. Zu den meistnominierten Filmen gehören Christopher Nolans "Oppenheimer", "Killers of The Flower Moon" mit Leonardo Di Caprio, "Poor Things" mit Emma Stone und "Barbie" von Greta Gerwig.