Finnland

Designer Pasi Widgren zeichnet Fuchs auf zugefrorenen See

Bild eines Fuchses auf der zugefrorenen Oberfläche des Pitkajarvi-See
Foto: Pasi Widgren/Pasi Widgren/AP/dpa

Pasi Widgren, Fuchsporträt auf der zugefrorenen Oberfläche des Pitkajarvi-See

Der Architekt und Designer Pasi Widgren nutzt einmal im Jahr einen zugefrorenen See in Finnland als natürliche Leinwand. Nun hat er seine Tradition mit einem riesigen Fuchs-Motiv fortgeführt

Anfang Dezember betrat der finnische Architekt und Designer Pasi Widgren den zugefrorenen See Pitkäjärvi nordwestlich der finnischen Haptstadt Helsinki, ausgestattet mit lediglich einer Schneeschaufel und Eispickeln - für den Fall eines Einbruchs. Zuvor hatte er die Dicke des Eises überprüft. Sie maß etwa 10 bis 15 Zentimeter und reichte damit aus, um die Tradition fortzusetzen, die der Künstler 2016 begonnen hatte: in Form eines tierischen Porträts hinterließ Widgren das sechste Jahr in Folge seine Spuren in der Schneedecke auf dem See.  

Die Motive, dieses Mal war es ein 90 Meter großer Fuchs, entstehen dabei in Alleinarbeit. Aus reiner Intuition heraus skizziert der Künstler zunächst mit Fußabdrücken das Bild, das er im Kopf hat, dann geht er mit der Schippe ins Detail und schaufelt die Konturen aus dem Schnee. Erst nach Fertigstellung, nach eigenen Angaben war das bei dem Fuchs nach vier Stunden der Fall, steigt Widgren auf eine Klippe am Rand des Sees und kann von dort aus 45 Metern Höhe erstmals das Gesamtwerk betrachten. In den vergangenen Jahren hat er auf diesem Wege unter anderem schon eine Eule und einen Bären auf das Eis gebracht.

Die Schneebilder reizen den Finnen maßgeblich aus zwei Gründen: Einmal hofft er, damit anderen Menschen eine Freude bereiten und sie zu Ausflügen ins Freie motivieren zu können. Zusätzlich wird die Natur, wenngleich sie die Leinwand darstellt, nicht langfristig beeinträchtigt. Im Gegenteil, es hängt ganz von den äußeren Umständen ab, wie lange das Bild zu sehen ist. Der Fuchs war beispielsweise schon am Folgetag seiner Erschaffung nicht mehr so deutlich zu erkennen, da es geschneit hatte. Somit können Widgrens Werke auch als eine Art Hommage an den Kreislauf der Natur gedeutet werden, mit der Hoffnung auf eine Fortsetzung im Folgejahr.