Restitution

Schweizer Museen wollen mit Nigeria über Raubkunst aus Benin beraten 

Gürtelmaske, Werkstatt des Hofes von Benin, Nigeria, Königtum Benin, Edo, 17./18. Jh., Ankauf mit Mitteln von Regula Brunner-Vontobel
© Museum Rietberg, Foto: Rainer Wolfsberger

Gürtelmaske, Werkstatt des Hofes von Benin, Nigeria, Königtum Benin, Edo, 17./18. Jh., Ankauf mit Mitteln von Regula Brunner-Vontobel

Acht Schweizer Museen wollen mit Nigeria über 50 wohl aus dem früheren Königreich Benin geraubte Objekte in ihren Beständen beraten

Denkbar sei, das Eigentum zu "übertragen" - das könnte sowohl die Rückführung nach Nigeria als auch die Umwandlung in eine Dauerleihgabe bedeuten, wie die Museen am Donnerstag mitteilten. 

Die acht Schweizer Museen haben insgesamt 96 Objekte aus Benin identifiziert. Gut die Hälfte dürfte mit Sicherheit oder sehr wahrscheinlich aus dem Raubzug britischer Truppen 1897 stammen, wie die Museen berichteten. Die Truppen hatten die Hauptstadt von Benin gestürmt, den Königspalast geplündert und dann niedergebrannt. Sie sollen 10 000 Objekte mitgenommen haben. Die Rede ist immer von "Benin-Bronzen", aber die Objekte sind auch aus anderen Materialien gefertigt. In die Schweiz gelangten sie über den Kunsthandel.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte im Dezember in Nigeria die ersten 20 Benin-Bronzen aus deutschen Beständen übergeben. An der Schweizer Initiative waren unter anderem das Museum Rietberg und das Völkerkundemuseum der Universität Zürich sowie das Museum der Kulturen Basel beteiligt.