Selfie mit Folgen

Gemälde in den Uffizien beschädigt

Touristen stehen vor den Uffizien in Florenz an
Foto: dpa

Touristen stehen vor den Uffizien in Florenz an

Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit – mit langem Nachklang: In den Uffizien in Florenz ist ein barockes Porträt beschädigt worden, weil sich ein Tourist für ein Selfie zu weit nach vorne lehnte

Das Gemälde "Ferdinando de’ Medici, Großprinz der Toskana" von Anton Domenico Gabbiani gab unter dem Druck nach. Der Vorfall, aufgenommen von einer Überwachungskamera und inzwischen vom Sender TG1 veröffentlicht, zeigt, wie sich der Besucher gegen das Werk stützt. Der entstandene Riss im unteren Bereich der Leinwand ist zwar laut Museumsleitung reparabel – das Bild wurde zur sofortigen Restaurierung entfernt –, doch der Schaden ist auch ein symbolischer.

Museumsdirektor Simone Verde reagierte verärgert. Gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa sprach er von einer gefährlichen Entwicklung, in der Museen zunehmend zu Kulissen für Social-Media-Inhalte degradiert würden. "Wir werden klare Regeln einführen, um Verhalten zu unterbinden, das nicht mit der Würde unseres kulturellen Erbes vereinbar ist."

Es ist kein Einzelfall: Erst kürzlich wurde im Palazzo Maffei in Verona eine funkelnde Skulptur des Künstlers Nicola Bolla – ein "Van-Gogh-Stuhl" mit Swarovski-Steinen – zerstört, als sich zwei Besucher für ein Foto darauf setzten.